Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
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Die derzeitige Grenze entstand 1783 mit dem [[Vertrag von Paris (1783)|Vertrag von Paris]], der den Krieg zwischen dem [[Königreich Großbritannien]] und den abtrünnigen [[Dreizehn Kolonien]], die sich zu den [[USA|Vereinigten Staaten]] zusammenschlossen, beendete. Der [[Jay-Vertrag]] des Jahres 1794 schuf die [[International Boundary Commission]], der die Überwachung und Kartierung der Grenze übertragen wurde. [[Gebietsansprüche zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten|Streitigkeiten über die Auslegung der Grenzziehung]] führten 1838 zum sogenannten [[Aroostook-Krieg]] und als Folge 1842 zum [[Webster-Ashburton-Vertrag]], mit dem die Grenze zwischen [[Maine]] und [[New Brunswick]], beziehungsweise der [[Provinz Kanada]] deutlicher bestimmt wurde. Die Ausdehnung sowohl des Britischen Territoriums in Nordamerika als auch der Vereinigten Staaten nach Westen erfolgt westlich des [[Lake of the Woods]] bis zu den [[Rocky Mountains]] durch den [[Londoner Vertrag (1818)|Londoner Vertrag von 1818]]. Ein [[Grenzstreit um Oregon]] 1844 während der Präsidentschaft des [[Liste der Präsidenten der Vereinigten Staaten|US-Präsidenten]] [[James K. Polk]] führte zu der Forderung nach der Festlegung der US-Nordgrenze westlich der Rockies bei [[Geographische Breite|54°40’ nördlicher Breite]] (im Zusammenhang mit der südlichen Grenze des [[Alaska]]-Territoriums [[Russland]]s), aber die [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Briten]] wollten eine Grenze, die bis zum Pazifik dem [[Columbia River]] folgt. Der Disput wurde mit dem [[Oregon-Kompromiss]] 1846 beigelegt, mit welchem der 49. Breitengrad als Grenzlinie durch die Rocky Mountains festgelegt wurde. Nach dem [[Schweinekonflikt]] von 1859 trat Kanada die [[San Juan Islands]] an die Vereinigten Staaten ab. 1903 legte ein gemeinsames [[Tribunal]] des Vereinigten Königreiches, Kanadas und der Vereinigten Staaten im [[Alaska-Grenzstreit]] die Grenze zwischen Kanada und Alaska fest. 1925 wurde die International Boundary Commission zu einer ständigen Organisation aufgewertet, deren Aufgabe die Erkundung und Kartierung der Grenze, der Unterhalt der Grenzmarkierungen (oder [[Boje (Schifffahrt)|Bojen]]) sowie das Entfernen von Gestrüpp und höherer Vegetation in einem Streifen von sechs Metern (oder 20 [[Fuß (Einheit)|Fuß]]) beiderseits der Grenzlinie ist.
Die derzeitige Grenze entstand 1783 mit dem [[Vertrag von Paris (1783)|Vertrag von Paris]], der den Krieg zwischen dem [[Königreich Großbritannien]] und den abtrünnigen [[Dreizehn Kolonien]], die sich zu den [[USA|Vereinigten Staaten]] zusammenschlossen, beendete. Der [[Jay-Vertrag]] des Jahres 1794 schuf die [[International Boundary Commission]], der die Überwachung und Kartierung der Grenze übertragen wurde. [[Gebietsansprüche zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten|Streitigkeiten über die Auslegung der Grenzziehung]] führten 1838 zum sogenannten [[Aroostook-Krieg]] und als Folge 1842 zum [[Webster-Ashburton-Vertrag]], mit dem die Grenze zwischen [[Maine]] und [[New Brunswick]], beziehungsweise der [[Provinz Kanada]] deutlicher bestimmt wurde. Die Ausdehnung sowohl des Britischen Territoriums in Nordamerika als auch der Vereinigten Staaten nach Westen erfolgt westlich des [[Lake of the Woods]] bis zu den [[Rocky Mountains]] durch den [[Londoner Vertrag (1818)|Londoner Vertrag von 1818]]. Ein [[Grenzstreit um Oregon]] 1844 während der Präsidentschaft des [[Liste der Präsidenten der Vereinigten Staaten|US-Präsidenten]] [[James K. Polk]] führte zu der Forderung nach der Festlegung der US-Nordgrenze westlich der Rockies bei [[Geographische Breite|54°40’ nördlicher Breite]] (im Zusammenhang mit der südlichen Grenze des [[Alaska]]-Territoriums [[Russland]]s), aber die [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Briten]] wollten eine Grenze, die bis zum Pazifik dem [[Columbia River]] folgt. Der Disput wurde mit dem [[Oregon-Kompromiss]] 1846 beigelegt, mit welchem der 49. Breitengrad als Grenzlinie durch die Rocky Mountains festgelegt wurde. Nach dem [[Schweinekonflikt]] von 1859 trat Kanada die [[San Juan Islands]] an die Vereinigten Staaten ab. 1903 legte ein gemeinsames [[Tribunal]] des Vereinigten Königreiches, Kanadas und der Vereinigten Staaten im [[Alaska-Grenzstreit]] die Grenze zwischen Kanada und Alaska fest. 1925 wurde die International Boundary Commission zu einer ständigen Organisation aufgewertet, deren Aufgabe die Erkundung und Kartierung der Grenze, der Unterhalt der Grenzmarkierungen (oder [[Boje (Schifffahrt)|Bojen]]) sowie das Entfernen von Gestrüpp und höherer Vegetation in einem Streifen von sechs Metern (oder 20 [[Fuß (Einheit)|Fuß]]) beiderseits der Grenzlinie ist.


[[Kategorie:Kanada]][[Kategorie:USA]]
[[Kategorie:Kanada]][[Kategorie:USA]]

Version vom 26. September 2023, 12:01 Uhr

Die Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten ist mit 8.891 km und 120 Übergängen die weltweit längste Grenze zwischen zwei Staaten. Diese Grenze, die von keiner Seite militärisch gesichert ist, führt über Land und kurze maritime Abschnitte im Küstenbereich des Atlantiks, des Pazifiks, des Arktischen Ozeanes und der Großen Seen. Davon entfallen 2.487 km auf die Grenze zwischen Kanada und dem vom Hauptteil der Vereinigten Staaten getrennt im Norden liegenden US-Bundesstaat Alaska. Allein die südliche Grenze Kanadas zu den Vereinigten Staaten misst 6.404 km, dabei folgt sie westlich der kanadischen Provinz Ontario im Wesentlichen dem 49. Breitengrad.

Geschichte

Die derzeitige Grenze entstand 1783 mit dem Vertrag von Paris, der den Krieg zwischen dem Königreich Großbritannien und den abtrünnigen Dreizehn Kolonien, die sich zu den Vereinigten Staaten zusammenschlossen, beendete. Der Jay-Vertrag des Jahres 1794 schuf die International Boundary Commission, der die Überwachung und Kartierung der Grenze übertragen wurde. Streitigkeiten über die Auslegung der Grenzziehung führten 1838 zum sogenannten Aroostook-Krieg und als Folge 1842 zum Webster-Ashburton-Vertrag, mit dem die Grenze zwischen Maine und New Brunswick, beziehungsweise der Provinz Kanada deutlicher bestimmt wurde. Die Ausdehnung sowohl des Britischen Territoriums in Nordamerika als auch der Vereinigten Staaten nach Westen erfolgt westlich des Lake of the Woods bis zu den Rocky Mountains durch den Londoner Vertrag von 1818. Ein Grenzstreit um Oregon 1844 während der Präsidentschaft des US-Präsidenten James K. Polk führte zu der Forderung nach der Festlegung der US-Nordgrenze westlich der Rockies bei 54°40’ nördlicher Breite (im Zusammenhang mit der südlichen Grenze des Alaska-Territoriums Russlands), aber die Briten wollten eine Grenze, die bis zum Pazifik dem Columbia River folgt. Der Disput wurde mit dem Oregon-Kompromiss 1846 beigelegt, mit welchem der 49. Breitengrad als Grenzlinie durch die Rocky Mountains festgelegt wurde. Nach dem Schweinekonflikt von 1859 trat Kanada die San Juan Islands an die Vereinigten Staaten ab. 1903 legte ein gemeinsames Tribunal des Vereinigten Königreiches, Kanadas und der Vereinigten Staaten im Alaska-Grenzstreit die Grenze zwischen Kanada und Alaska fest. 1925 wurde die International Boundary Commission zu einer ständigen Organisation aufgewertet, deren Aufgabe die Erkundung und Kartierung der Grenze, der Unterhalt der Grenzmarkierungen (oder Bojen) sowie das Entfernen von Gestrüpp und höherer Vegetation in einem Streifen von sechs Metern (oder 20 Fuß) beiderseits der Grenzlinie ist.