1802
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Ereignisse[Bearbeiten]
Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten]
Europa[Bearbeiten]
- 26. Januar: Die Cisalpinische Republik wird in Italienische Republik umbenannt und wählt Napoleon Bonaparte zu ihrem Präsidenten.
- Die „Bourla-Papey“ (Papierverbrenner) erheben sich im Waadtland gegen die Eintreibung feudaler Abgaben, die in der Helvetischen Republik eigentlich abgeschafft worden sind. Zwei- bis dreitausend Waadtländer Bauern vernichten zwischen Februar und Mai die Akten zahlreicher ehemaliger Feudalherrschaften, die Grund- und Bodenrechte beanspruchen. Dabei fallen auch die Archive von 132 Gemeinden des Waadtlandes, etwas mehr als ein Drittel aller Gemeinden überhaupt, den Flammen zum Opfer. Am 8. Mai besetzen die Aufständischen unter der Führung des Jakobiners und Rekrutierungsoffiziers Louis Reymond die Kantonshauptstadt Lausanne, um am 11. Mai gegen das Versprechen einer Amnestie abzuziehen. Trotzdem verhängt ein Sondergericht im Juni mehrere Todes- und Gefängnisstrafen, die die helvetische Regierung durch Fürsprache Henri Monods und unter dem Druck des Stecklikriegs aber bis zum 15. Oktober alle aufhebt.
- 27. März: Der Friede von Amiens beendet den Zweiten Koalitionskrieg zwischen Frankreich und Großbritannien.
- 20. Mai: Im Pariser Vertrag mit Frankreich erhält Württemberg für den Verlust seiner linksrheinischen Gebiete rechtsrheinische Gebietszuwächse durch geistliche Territorien und mediatisierte Reichsstädte.
- 20. Mai: Napoleon Bonaparte erlaubt in französischen Kolonien die (1794 abgeschaffte) Sklaverei wieder.
- 23. Mai: In einem Abkommen erkennt Frankreich die preußischen Ansprüche in Nordwestdeutschland, u. a. auf die Gebiete der Hochstifte Hildesheim, Münster und Paderborn, als Ausgleich für die abgetretenen linksrheinischen Gebiete an.
- 14. Juni: Johannes Bückler, bekannt als Schinderhannes, steht vor dem Untersuchungsgericht in Frankfurt am Main.
- 2. August: In einer Volksabstimmung lässt sich Napoleon Bonaparte zum Konsul auf Lebenszeit bestimmen. Drei Millionen abstimmende Franzosen wählen „Ja“, 1.600 „Nein“.
- 24. August: Weil der Friede von Lunéville offene Detailpunkte enthält, tritt in Regensburg eine außerordentliche Reichsdeputation zusammen, um die Auswirkungen aus der Abtretung linksrheinischer Gebiete an Frankreich zu regeln. Die Beratungen münden 1803 in den Reichsdeputationshauptschluss.
- August bis Oktober: Der Stecklikrieg führt zum Zerfall der Helvetischen Republik, woraufhin Frankreich neuerlich in der Schweiz interveniert.
- 6. September: Bayerische Soldaten marschieren in Bamberg, der Residenzstadt des Hochstifts Bamberg, ein.
- 11. September: Frankreich annektiert die Subalpinische Republik.
- 29. November: Nach der Annexion des Hochstifts Bamberg durch bayerische Truppen legt Fürstbischof Christoph Franz von Buseck seine Herrschaft nieder und entbindet Beamte und Untertanen von ihren Eiden.
- 10. Dezember: Die Helvetische Consulta nimmt ihre Arbeit auf.
- 26. Dezember: Im Vertrag von Paris verständigen sich Frankreich und der deutsche Kaiser Franz II. konkret über im Frieden von Lunéville geplante Gebietsentschädigungen. Darin wird unter anderem dem Bruder des Kaisers, Großherzog Ferdinand III. von Toskana, zum Ausgleich für das verlorene Großherzogtum Toskana das bisherige Erzstift als künftiges Kurfürstentum Salzburg überlassen.