Hochstift Münster

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Das Hochstift Münster, synonym mit Fürstbistum oder zeitgenössisch Stift, war ein Ständestaat und Geistliches Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im nordwestlichen Westfalen, das sich im Hochmittelalter herausbildete und bis zur Neuzeit 1802/03 bestand. Es war der weltliche Herrschaftsbereich der Fürstbischöfe von Münster. Im Gegensatz dazu steht der größere Bereich der kirchlichen Diözese, der geistliche Seelsorgebereich des Bistums Münster. Seit dem Jahr 1500 war das Stift Teil des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises.

Der Ursprung[Bearbeiten]

Schon im 12. Jahrhundert wurde der Bischof von Münster mit Teilen des ehemaligen Herzogtums Sachsen belehnt. Bischof Hermann II. erhielt die Rechte über ein Gebiet, das damals größer war als seine kirchliche Diözese. Den Kern des sich im Hochmittelalter herausbildenden Territoriums bildete das Oberstift Münster. Es erstreckte sich in seiner Blütezeit von Warendorf, der Lippe und der heutigen niederländischen Grenze rund um die Stadt Münster. Ein schmaler Korridor über Rheine führte zwischen den Grafschaften Lingen und Bentheim nach Norden, daran schloss das Niederstift Münster an, ein fast gleich großes Territorium zwischen der niederländischen Grenze, Papenburg, Cloppenburg und Damme. Enklaven im Oberstift waren die Grafschaft Steinfurt und die Herrschaft Gemen. Die Herrschaft Anholt war Nachbar im äußersten Westen. Seit dem 16. Jahrhundert gehörte das Hochstift Münster zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis.