Bistum Fulda

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Das Bistum Fulda (lat. Dioecesis Fuldensis) ist eine römisch-katholische Diözese im Norden und Osten von Hessen und, zu kleineren Anteilen, im Westen Thüringens (Gebiet um Geisa) und im Nordwesten Bayerns (Exklave Ostheim vor der Rhön). Es ist eine Suffragandiözese des Erzbistums Paderborn. Bischofssitz ist der Dom zu Fulda.

Geschichte[Bearbeiten]

Das Bistum Fulda geht zurück auf die Klostergründung des heiligen Bonifatius im Jahr 744 an der Fulda im Gebiet der Karlmann-Schenkung. Bonifatius ernannte seinen Schüler Sturmius zum ersten Abt des Klosters Fulda.

Am 4. November 751 gewährte Papst Zacharias das von Bonifatius erbetene Zachariasprivileg, das das Kloster direkt dem Heiligen Stuhl unterstellte. Diese besondere Verbundenheit Fuldas zu Rom kommt auch heute noch in der großen Petrus-Statue im Fuldaer Dom zum Ausdruck. Als Rechtsfolge daraus verblieben die Jurisdiktion und das Weiherecht in den weitverzweigten Besitzungen des Klosters zwar beim jeweiligen Diözesanbischof, in dessen Bistum sie sich befanden, waren aber an die vorherige Einladung durch Abt und Konvent gebunden. Diese konnten das Kloster und seinen Besitz somit vor unerwünschten Eingriffen schützen, das Kloster hatte aber noch keine Exemtion aus dem Diözesanverband erlangt. Dennoch stellt das Zachariasprivileg die Grundlage für die spätere Entwicklung dar, die im 17. Jahrhundert eine quasibischöfliche Stellung des Fuldaer Abtes herbeiführte und 1752 mit der Erhebung Fuldas zum Bistum abgeschlossen wurde.

Aufgrund der Überführung des Leichnams des als Märtyrer verehrten Bonifatius nach Fulda entwickelte sich das Kloster Fulda mit dem Bonifatiusgrab schnell zu einem Wallfahrtsort von überregionaler Bedeutung, die er bis heute nicht eingebüßt hat. Die Heiligen Bonifatius und Sturmius wurden zu Schutzpatronen des Klosters und später des Bistums.

Zwischen 791 und 819 wurde im Kloster Fulda die Ratgar-Basilika nach dem Vorbild des alten Petersdoms in Rom erbaut und war der größte Kirchenbau nördlich der Alpen. Durch Schenkungen gewann das Kloster Fulda in den folgenden Jahrhunderten immer mehr Einfluss und wurde im 9. Jahrhundert unter Abt Rabanus Maurus zum wissenschaftlichen Mittelpunkt des Reiches. 1220 wurde die Abtei durch Kaiser Friedrich II. zur Fürstabtei erhoben.