Grünland

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Als Grünland werden im deutschen Sprachraum landwirtschaftliche Flächen bezeichnet, auf denen überwiegend Gräser oder krautige Pflanzen angebaut werden und deren Biomasseaufwuchs durch Beweidung oder Mahd für die Viehwirtschaft oder geringfügig zur Produktion von Energiepflanzen genutzt wird (Grünlandwirtschaft). Es handelt sich in erster Linie um anthropogen geschaffene Ökosysteme, die der ständigen Nutzung bedürfen, um den Wiederaufwuchs der natürlich vorhandenen Vegetation (vorwiegend Wald) zu verhindern. Ebenso werden Naturschutzflächen als Grünland bezeichnet, bei denen der Nutzungsanspruch nur sekundär bis überhaupt nicht gegeben ist, die aber darauf abzielen, den Charakter dieser Kulturlandschaft durch entsprechende Naturschutzmaßnahmen zu erhalten.

Das Grünland kann als Weide, Wiese oder deren Mischformen erhalten werden. Das vom Menschen geschaffene, genutzte und erhaltene Grünland gehört zu den prägenden Elementen vieler Landschaften der gemäßigten Zone.

In der Regel handelt es sich um Flächen in Klimaten mit über 400 mm Niederschlag im Jahresdurchschnitt, die vorher von der potenziellen Vegetation des jeweiligen Klimates bestanden waren und nicht um Urgrasland wie z.B. Steppe oder Savanne, das allein durch Naturweidewirtschaft vom Menschen landwirtschaftlich genutzt werden kann. Wird anthropogen entstandenes Grünland in Mitteleuropa nicht länger genutzt, entwickelt es sich im Laufe der Zeit durch natürliche Sukzession wieder zu Wald. Dies betrifft die allermeisten heutigen Grünlandflächen Europas. Relativ großflächige Ausnahmen sind z.B. das Grünland der alpinen Höhenstufe, auf der aus klimatischen Gründen kein Waldwachstum möglich ist.

Das natürlich entstandene Grasland (Grastundren, Steppen, Savannen) wird in der Regel als natürliches Grünland von den durch menschliche Tätigkeit hervorgerufenen Grünland-Ökosystemen abgegrenzt. In Mitteleuropa ist es räumlich nur noch sehr begrenzt vorhanden (z. B. Matten der alpinen Höhenstufe oder Salzwiesen an den Küsten).