Heer

Aus Twilight-Line Medien

Das Heer eines Staates umfasst meist alle Landstreitkräfte als Teilstreitkraft. Aufgabe des Heeres ist primär die Durchführung von Landoperationen zur Aufklärung und Bekämpfung feindlicher Streitkräfte. Das Heer gliedert sich in Kampftruppen, Kampfunterstützungstruppen, Logistiktruppen und Führungstruppen.

Geschichte[Bearbeiten]

Antike und Mittelalter[Bearbeiten]

Bereits in den antiken Heeren kam es zu einer Unterteilung in Truppengattungen, insbesondere in leichte und schwere Infanterie sowie Kavallerie. In den griechischen und römischen Heeren war die Aufgabe der wehrfähigen Männer im Heer von ihren Besitzverhältnissen abhängig, da die Soldaten zunächst selbst für ihre Ausrüstung aufkommen mussten. Die schwer gepanzerten griechischen Hopliten, die in einer dichten Phalanx kämpften, rekrutierten sich aus der Oberschicht. Zu Zeiten der Römischen Republik ging der Staat dazu über, für die Ausrüstung des großen römischen Heeres aufzukommen. Als Folge davon entstand eine gewaltige Kriegsindustrie. Seit der Spätzeit der Republik bestand das stehende römische Heer aus Freiwilligen. Durch die Reform des römischen Heeres durch Gaius Marius (u. a. bedingt durch die Einfälle der Kimbern und Teutonen) wurde der Grundstein für das schlagkräftige römische Heer der Kaiserzeit gelegt, durch das erst die gigantische Expansion des Römischen Imperiums bewerkstelligt werden konnte. Die Truppenstärke zur Zeit der größten Ausdehnung des römischen Reiches wird auf ca. 400.000 (in der Spätantike wohl etwas stärker) geschätzt. In der Kaiserzeit wurde eine letzte große Reform des Heeres eingeleitet. Lange Zeit bestand jede Legion des Römischen Heeres stets aus den 3 Truppenteilen (Manipel) Triarii, Principes und Hastati. In der Spätantike kam es zur Trennung des Heeres in ein Bewegungs- (Comitatenses) und ein Grenzheer (Limitanei). Die Legionen wurden zudem verkleinert, dafür aber deren Anzahl erhöht.

Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches, der unter anderem durch die Völkerwanderung herbeigeführt wurde, gab es über Tausend Jahre lang keine stehenden Heere in Europa, außer im Oströmischen bzw. Byzantinischen Reich.

Die Heeresaufgebote des Mittelalters bestanden aus freien Bauern, aus Rittern und sonstigen Adeligen und deren Gefolgsleuten und aus städtischen Aufgeboten von Männern mit Bürgerrecht. Heere wurden im europäischen Mittelalter nur dann aufgeboten, wenn ein Kriegszug geplant war oder eine feindliche Invasion abgewehrt werden musste. Begründet wurde die Verpflichtung zum Heeresdienst durch die feudalen Abhängigkeiten.