Konferenz von Messina

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Die Konferenz von Messina war eine Konferenz der Außenminister der Länder der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), die vom 1.–3. Juni 1955 in Messina auf Sizilien auf Initiative der Benelux-Staaten stattfand.

Teilnehmer waren die Außenminister von Italien Gaetano Martino, den Niederlanden Jan Willem Beyen, Frankreich Antoine Pinay, Luxemburg Joseph Bech, Belgien Paul-Henri Spaak sowie auf Seiten der Bundesrepublik Deutschland der damalige Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Walter Hallstein. Auch Großbritannien wurde eingeladen, lehnte aber ab.

Ergebnis der Konferenz[Bearbeiten]

Die Konferenz begann in einem eher negativen Klima, da das französische Parlament kurz zuvor den Vertrag zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (und damit auch die Europäische Politische Gemeinschaft) abgelehnt hatte. Die ersten beiden Tage verliefen daher nicht besonders verheißungsvoll, am dritten Tag kam es jedoch überraschenderweise zu einem glücklichen Abschluss der Konferenz mit der Resolution von Messina.

Mit dieser Resolution erklärten die sechs Nationen die Grundzüge und die Absicht zur Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) und des europäischen Binnenmarkts und vereinbarten konkrete Schritte für die Verwirklichung dieser Pläne, die innerhalb von nur zwei Jahren 1957 zur Unterzeichnung der Römischen Verträge (EURATOM-Vertrag und Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, EWG) führten.

Auf diese Weise bewahrheitete sich die Erfahrung durch die EGKS, wonach Fortschritte im Wirtschaftsbereich am ehesten konsensfähig waren. In der Folgezeit arbeitete eine zwischenstaatliche Konferenz unter der Leitung Spaaks die Verträge für EWG und Euratom aus.