Kultureller Wandel

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Kultureller Wandel ist die Bezeichnung für jegliche Art kultureller Veränderung im Zeitablauf, sei dies in Form der Abwandlung, der Anreicherung oder auch der Verarmung, die zu einer Transformation kultureller Denkmuster und Auffassungen, kultureller Werte, kultureller ästhetischer Vorlieben oder zur Transformation kulturell geprägten praktischen Handelns führt und somit auf das Erreichen eines neuen Zustands von Kultur hinwirkt. Betroffen sein vom kulturellen Wandel können Alltags- und Kulturtechniken (Schrift, Buchdruck, Internet, Haushaltstechnik), aber im Einzelnen auch z.B. die Veränderungen der Sprache, die Bildung neuer Jugend-Subkulturen und Moden und viele andere Dinge mehr.

Dieser Wandel kann durch Begebenheiten innerhalb der Kultur entstehen, also „endogener Kulturwandel“ sein, oder aber durch Begegnungen mit anderen Kulturen zustande kommen, aus denen Teile übernommen und zu einer neuen Form abgeändert werden, eine Abänderung, welche nicht auch in dem Herkunftsland aufzuweisen ist und als „induzierter Kulturwandel“ bezeichnet wird.

Das Phänomen des kulturellen Wandels wird in verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen, so z.B. in der Kulturwissenschaft, in der Soziologie (inklusive Mediensoziologie), in der Anthropologie, in der Ethnologie, in der Religionswissenschaft, in der Sozialpsychologie sowie in den Geschichtswissenschaften erforscht.

Geht es primär um die beobachtbaren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in einer Gesellschaft und weniger um die ursächlichen Ideen, Weltanschauungen und Handlungsantriebe der beteiligten Menschen, so ist – vorwiegend in soziologischer Literatur – stattdessen der Begriff „Sozialer Wandel“ maßgeblich.

Begriffsbestimmungen, nähere begriffliche Eingrenzungen[Bearbeiten]

Da sich jede Gesellschaft zwangsläufig den Veränderungen ihrer natürlichen Umwelt anpassen muss, folgt daraus bereits oftmals eine Notwendigkeit zum kulturellen Wandel – wenn auch nur im langsamen zeitlichen Maßstab. Wie Claude Lévi-Strauss erkannte, war das weitaus häufigste und über Jahrtausende gültige Bestreben der Menschen, jeglichen Wandel nach Möglichkeit zu „bremsen“ oder zu verhindern. Ein deutlich beschleunigter kultureller Wandel tritt ein, wenn die weltanschaulichen Einstellung einer Gesellschaft dem Fortschritt und der Veränderung gegenüber überwiegend positiv ist, wie es vor allem in der europäischen Hochkultur seit der Antike der Fall ist.