Volkswirtschaftslehre

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Die Volkswirtschaftslehre (auch Nationalökonomie oder wirtschaftliche Staatswissenschaften kurz VWL) bezeichnet im deutschsprachigen Kontext ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft. Sie untersucht Zusammenhänge bei der Erzeugung und Verteilung von Gütern und Produktionsfaktoren.

Die Volkswirtschaftslehre beschäftigt sich auch mit menschlichem Handeln unter ökonomischen Bedingungen, das heißt mit den Fragen, wie menschliches Handeln ökonomisch begründet werden kann und welches Handeln den größtmöglichen Nutzen für den Einzelnen oder eine Gemeinschaft bringt. Mit ihr wird nach Gesetzmäßigkeiten und Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik gesucht; ferner werden einzelwirtschaftliche Vorgänge im Rahmen der Mikroökonomie und gesamtwirtschaftliche im Rahmen der Makroökonomie betrachtet.

Die Volkswirtschaftslehre widmet sich dem Zielkonflikt zwischen der Knappheit von Ressourcen und den Bedürfnissen von Wirtschaftssubjekten. Es wird in positive und normative Analyse unterschieden.

Einordnung der Volkswirtschaftslehre in den Wissenschaftskanon[Bearbeiten]

Die Volkswirtschaftslehre ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft und stellt eine Realwissenschaft dar. In deutschen Universitäten wird die Volkswirtschaftslehre als Sozialwissenschaft eingeordnet und innerhalb dieser stellen die Politikwissenschaft und die Soziologie verwandte Disziplinen dar. Die Abgrenzung der Volkswirtschaftslehre zu anderen Disziplinen bereitet Schwierigkeiten, da wirtschaftliche Phänomene komplex sind und viele Erkenntnisse aus anderen Wissenschaften benötigen wie zum Beispiel Psychologie, Politik, Geschichte etc. Sie legt insbesondere große Bedeutung auf drei Faktoren, die sie letztendlich von anderen Sozialwissenschaften unterscheidet:

  • Wirtschaftspolitische Implikationen betonen die Bedeutung von Gleichgewichten.
  • Ökonomische Theorien legen den Fokus auf das Effizienzkriterium als ein soziales Optimum.

Die strikte Betonung von Gleichgewichten resultiert aus der engen Verzahnung der Volkswirtschaftslehre und der Spieltheorie. Da die Spieltheorie zum großen Teil Rationalität und gegenläufige Abhängigkeiten zum Forschungsgegenstand hat, ordnen manche Autoren die Spieltheorie der Volkswirtschaftslehre zu, statt von einem Teilgebiet der Mathematik zu sprechen.

Teilgebiete und Themen der Volkswirtschaftslehre[Bearbeiten]

Mikroökonomie[Bearbeiten]

Gegenstand der Mikroökonomie ist das wirtschaftliche Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte (Haushalte und Unternehmen). Sie analysiert Entscheidungsprobleme und Koordinationsvorgänge, die aufgrund der Arbeitsteiligkeit des Produktionsprozesses notwendig werden, und die Allokation knapper Ressourcen und Gütern durch den Marktmechanismus. Insbesondere untersucht die Mikroökonomie Märkte, in denen Güter und Dienstleistungen gekauft und verkauft werden. Neben den Akteuren auf diesen Märkten werden auch die Marktstrukturen (Monopol, Oligopol, Polypol) berücksichtigt und die jeweiligen institutionellen Rahmenbedingungen. Ein zentrales Konzept ist das Marktgleichgewicht, welches sich durch die Preisbildung einstellt.

Wichtige Teilgebiete sind:

Quellen[Bearbeiten]

  • Artur Woll: Allgemeine Volkswirtschaftlehre. 4. Auflage. München 1974.