Zweite Polnische Republik

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Als Zweite Polnische Republik (poln. II. Rzeczpospolita) wird die Wiedergründung und die Geschichte Polens in der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkriegs bezeichnet. Formell begann die Zeit der Zweiten Polnischen Republik am 11.11.1918 auf dem Gebiet Kongresspolens beziehungsweise des Regentschaftskönigreichs Polen.

Geographische Lage[Bearbeiten]

Nach der erfolgten Konsolidierung der Grenzen zu den Nachbarstaaten im Jahr 1922 umfasste das Staatsterritorium 388.634 km². Die Staatsfläche blieb bis zum Jahr 1938 konstant und vergrößerte sich gering auf 389.720 km² durch die Annexion des Olsagebiets (805 km²) und der Gebiete von Orava und der Zips (284 km²) von der Tschechoslowakei am 01.10.1938 bzw. Ende November 1938 infolge des Münchner Abkommens. Damit war Polen Anfang der 1920er Jahre der flächenmäßig sechstgrößte Staat Europas (nach der Sowjetunion, Frankreich, Spanien, Deutschland und Schweden) und stand mit einer Bevölkerungszahl von etwas mehr als 27 Millionen Einwohnern an sechster Stelle (nach der Sowjetunion, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Italien). Die damalige Bevölkerungsdichte von etwa 70 Einwohnern pro Quadratkilometer entsprach ungefähr der Bevölkerungsdichte Frankreichs (71 Ew./km²), lag aber deutlich unter den Werten der Staaten Mitteleuropas, des Vereinigten Königreichs und der Beneluxstaaten.

Geographisch erstreckte sich das Staatsgebiet von der Danziger Bucht im Norden bis zu den Karpaten im Süden. Im Westen und nach Norden zu Ostpreußen und der Freien Stadt Danzig gab es keine naturräumlichen Begrenzungen, sondern die Grenzen waren historisch gewachsen, und das Staatsgebiet ging nahtlos in das nordostdeutsche Tiefland über. Im Osten wurde die Grenze zur Sowjetunion zum Teil durch kleinere Flüsse markiert: den Sbrutsch, einen Nebenfluss des Dnister in Südosten, sowie Nebenflüsse des Prypjat. Im Einzugsgebiet des letzteren befanden sich ausgedehnte Sumpflandschaften.

Die Gesamtlänge der Grenze Polens betrug 5534 Kilometer (Stand: 1934). Außer 140 Kilometer Küstenlänge (2,5 %) gab es Landgrenzen zur folgenden Nachbarstaaten: Deutschland 1912 km (34,5 %) – davon Ostpreußen 607 km –, Sowjetunion 1412 km (25,5 %), Tschechoslowakei 984 km (17,8 %), Litauen 507 km (9,2 %), Rumänien 349 km (6,3 %), Freie Stadt Danzig 121 km (2,2 %), Lettland 109 km (2,0 %).