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'''Tasmanien''' ist eine zum Staat [[Australien]] gehörende Insel am östlichen Rand des [[Indischer Ozean|Indischen Ozeans]]. Sie ist ungefähr 240 km südlich der australischen Kontinentalmasse vorgelagert. Tasmanien heißt auch der australische Bundesstaat, der über die Hauptinsel Tasmanien hinaus noch mehrere kleine, meist unbewohnte Inselgruppen in der Region umfasst. Hauptstadt von Tasmanien ist [[Hobart]], die zweitgrößte Stadt ist [[Launceston (Australien)|Launceston]].  
'''Tasmanien''' ist eine zum Staat [[Australien]] gehörende Insel am östlichen Rand des [[Indischer Ozean|Indischen Ozeans]]. Sie ist ungefähr 240 km südlich der australischen Kontinentalmasse vorgelagert. Tasmanien heißt auch der australische Bundesstaat, der über die Hauptinsel Tasmanien hinaus noch mehrere kleine, meist unbewohnte Inselgruppen in der Region umfasst. Hauptstadt von Tasmanien ist [[Hobart]], die zweitgrößte Stadt ist [[Launceston (Tasmanien)|Launceston]].  


==Geographie==
==Geographie==

Version vom 28. Mai 2023, 09:46 Uhr

Tasmanien ist eine zum Staat Australien gehörende Insel am östlichen Rand des Indischen Ozeans. Sie ist ungefähr 240 km südlich der australischen Kontinentalmasse vorgelagert. Tasmanien heißt auch der australische Bundesstaat, der über die Hauptinsel Tasmanien hinaus noch mehrere kleine, meist unbewohnte Inselgruppen in der Region umfasst. Hauptstadt von Tasmanien ist Hobart, die zweitgrößte Stadt ist Launceston.

Geographie

Der Bundesstaat umfasst 68.400 km² der Gesamtfläche Australiens. Die Hauptinsel hat eine Fläche von 64.519 km² ohne die vorgelagerten Inseln. Er weist eine Länge von 296 km von Nord nach Süd und eine Länge von 315 km von Ost nach West auf. Sie ist die größte Insel des Australischen Bundes.

Die Insel wird durch die Bass-Straße von Festland getrennt, diese wird im Nordwesten durch King Island und an der Nordspitze von Flinders Island flankiert. Landschaftlich dominieren Gebirge und Hochebenen bis circa 1.600 m Höhe die Insel. Die höchste Erhebung ist der Mount Ossa mit 1.617 m.

Tasmanien liegt auf der Südspitze des australischen Kontinentalschelfs. Sie ist die weitaus größte der über hundert Inseln des Bass-Archipels und hat etwa drei Viertel der Größe der Insel Irland.

Auf der Insel gibt es noch viele naturbelassene Landschaftstypen. 1/4 der Insel ist als UNESCO-Weltnaturerbe ausgewiesen, sie besteht zu 37% aus Nationalparks. Besonders eindrucksvoll ist die Landschaft am Cradle Mountain sowie die unberührte und teilweise schwer zugängliche Wildnis des Südwestens.

Die 1.300 km südlich gelegene Macquarieinsel gehört ebenfalls zu Tasmanien. Hauptfluss ist der Derwent River in Südosten der Insel.

Klima

Das tasmanische Klima ist ozeanisch, im Nordosten subtropisch und im Südwesten gemäßigt. Es herrschen milde Winter. Tasmanien ist einer der wenigen Landmassen im Bereich der Roaring Forties. Die Jahreszeiten lassen sich besonders auf den Hochebenen an einem Tag durchleben. Die Insel liegt zwar auf dem gleichen Breitngrad wie Istanbul, Rom und Barcelona, das Klima auf der Nordhalbkugel ist jedoch vergleichsweise kühl. Durch die Bergketten in Westen fällt an der Westküste deutlich mehr Niederschlag, dort prägen unterschiedliche Regenwaldformen die Landschaft. In Der Mitte und dem Osten Tasmaniens scheint meist die Sonne.

Die Insel steht unter maritimen Einfluss. Das Kleinklima ist regional stärker ausdifferenziert. Die Jahreszeiten sind zur Nordhalbkugel um 6 Monate verschoben und weit weniger ausgeprägt. Mit 0,5 °C bis 10,5 °C sind die Winter mild, die Sommer mit 9 °C bis 19 °C eher kühl. Es kann fast überall auf Tasmanien im Winter zu Nachtfrösten kommen und zu jeder Jahreszeit in den Höhenlagen Schnee fallen. Im Sommer können die Bergkuppen oberhalb vo 1.200 m, im Winter oberhalb 600 m schneebedeckt sein. In diesen Höhen kann die Temperatur selbst im Juli bis auf -1 °C und auf Extremwerte von bis zu -10 °C absinken. Das milde Klima wird durch abrupte Wetterwechseln, starken Wind und hohe Luftfeuchtigkeit geprägt.

Die Niederschlagsverteilung ist weniger von jahreszeitlichen Schwankungen als durch die vorherrschende Windrichtung geprägt. Auf dem australische Festland mach der Südostpassat seinen Einfluss geltend, Tasmanien ist ganzjährig zum Teil heftigen Westwinden ausgesetzt. Die Roaring Forties treffen hier ungebremst von Landmassen, die nächste ist Patagonien, auf Tasmanien. Der Westteil der insel ist feuchter und kühler, darüber hinaus hat er weniger Sonnenstunden pro Jahr als der Osten. Die Temperaturunterschiede weden durch den Einfluss einer warmen Meeresstörmung im Osten und einer kalten, von der Arktis kommenden, im Westen der Insel verstärkt.

Im Westen sorgt der feuchte Wind für jährliche Niederschläge von über 1.500 mm mit Spitzenwerten bis zu 3.800 mm. Im Osten sind 1.500 mm jährlich die Ausnahmen, hier werden meist nur Werte um 400 mm erreicht. Man kann sagen, die jährlichen Niederschläge der Insel nehmen in West-Ost-Richtung kontinuierlich ab.

Flora und Fauna

Die Tier- und Pflanzenwelt auf Tasmanien ist eng mit der geologischen Vergangenheit Australiens verknüpft. Erdgeschichtlich betrachtet nimmt der australische Kontinent aufgrund seiner rund 50 Mio. Jahre dauernden Isolation eine Sonderstellung ein, die sich nachhaltig auf seine Biozönose ausgewirkt hat. Diese Abtrennung ist verantwortlich für die Vielzahl der endemischen Arten, die häufig ein hohes stammesgeschichtliches Alter aufweisen. In Tasmanien wird dieser Aspekt durch die Trennung vom australischen Festland vor rund 12.000 Jahren insofern noch verstärkt, als außeraustralische Einflüsse hier noch weniger zum Tragen kamen.

In ihren Grundzügen gehen Flora und Fauna auf den Superkontinent Gondwana zurück. Zu Beginn des Perm erreichte Gondwana seine größte Ausdehnung und begann im Jura in die gegenwärtigen Kontinente der Südhalbkugel zu zerbrechen. Die Reihenfolge dieser Teilung hat die Stellung der Biosphäre Australiens im ökologischen Weltgefüge maßgeblich geprägt. Nacheinander wurde die australische Landmasse vom späteren Afrika, Indien, Neuseeland, aber erst im Eozän von Antarktika getrennt. Darin liegt der Umstand begründet, dass die australische Biosphäre am ehesten Ähnlichkeit mit Teilen der neuseeländischen und südamerikanischen aufweist. Denn während des Eozäns waren Südamerika und Australien noch durch die Landmasse Antarktika verbunden. Diese Theorie wird sowohl durch Untersuchungen an der rezenten Pflanzen- und Tierwelt als auch durch fossile Befunde gestützt. Seit der Trennung von Antarktika war Australien mehr als 50 Mio. Jahre von den anderen Kontinenten isoliert. Selbstverständlich hat sich auch die australische Biosphäre seither den ökologischen Bedingungen und Veränderungen im Laufe der Jahrmillionen angepasst und dennoch ähnelt sie noch deutlich der ehemaligen Flora und Fauna Gondwanas.