1865
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Im Jahr 1865 endet der amerikanische Sezessionskrieg. Die Sklaverei wird im gesamten Bundesgebiet der Vereinigten Staaten abgeschafft, die Konföderation wird aufgelöst und die Zeit der Reconstruction, der Wiedereingliederung der in den Jahren 1860/61 aus der Union ausgetretenen Südstaaten beginnt. Kurz nach Kriegsende wird jedoch Präsident Abraham Lincoln, der erst Anfang des Jahres seine zweite Amtszeit angetreten hat, ermordet.
Ereignisse[Bearbeiten]
Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten]
Vereinigte Staaten von Amerika[Bearbeiten]
Sezessionskrieg[Bearbeiten]
- 12. bis 15. Januar: Mit der größten amphibischen Landungsaktion vor dem Zweiten Weltkrieg erobert die Armee der Vereinigten Staaten unter Alfred Terry im zweiten Anlauf das konföderierte Fort Fisher. Am 16. Januar explodiert das Pulvermagazin im Fort und reißt rund 200 Soldaten auf beiden Seiten in den Tod.
- 31. Januar: Der Kongress der Vereinigten Staaten beschließt den 13. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, mit dem die Sklaverei auf dem gesamten Gebiet der Vereinigten Staaten endgültig abgeschafft wird. Illinois ratifiziert den Zusatz als erster Bundesstaat gleich am folgenden Tag, gefolgt von Rhode Island und Michigan am 2. Februar. Der erste Verfassungszusatz seit mehr als 60 Jahren tritt am 18. Dezember in Kraft.
- 31. Januar: Der vom Kongress der Konföderierten Staaten neu geschaffene Posten des Oberbefehlshabers der Confederate States Army wird mit General Robert E. Lee besetzt.
- Anfang Februar: Nach sechswöchigem Aufenthalt in Savannah, Georgia, setzt General William T. Sherman seinen Marsch Richtung South und North Carolina fort.
- 10. Februar: Mit drei Stimmen Mehrheit beschließt der Kongress der Konföderierten Staaten die Negro Soldier Bill, die den Präsidenten ermächtigt, bis zu 200.000 Sklaven als Soldaten einzuberufen. Der Senat lehnt das Gesetz zunächst ab. Mit einer am 14. Februar abgeänderten Gesetzesfassung, dem sogenannten Amendment To the Negro Soldier Bill stimmt schließlich die Mehrheit des Senats dem Gesetz zu. Präsident Jefferson Davis unterzeichnet das Gesetz am 13. März, das der mit der Durchführung beauftragte Adjutant and Inspector General Samuel Cooper am 23. März mit der General Order No. 14 für das Heer umsetzt.
- 17. Februar: Truppen der Nordstaaten unter William T. Sherman erobern die nur schwach verteidigte Hauptstadt South Carolinas, Columbia, und brennen sie bis zum nächsten Tag nieder. South Carolina hat 1860 als erster Staat die Union verlassen und wird von den „Yankees“ als Ursprung und Zentrum der Sezession gesehen.
- 18. Februar: Charleston, die zweitgrößte Stadt South Carolinas, kapituliert vor den Unionstruppen.
- 22. Februar: Unionstruppen nehmen die Hafenstadt Wilmington in North Carolina ein, den letzten Seehafen der Konföderation.
- 3. März: Der Kongress verabschiedet als Mittel der Reconstruction ein Gesetz, mit dem das Freedmen’s Bureau aufgestellt wird. Diese Dienststelle untersteht dem Kriegsministerium und soll bis ein Jahr nach Kriegsende für herrenlose Ländereien und für alle Angelegenheiten von Flüchtlingen und befreiten Sklaven aus den konföderierten Staaten, aber auch aus sonstigen vom Krieg betroffenen Gebieten zuständig sein. Der Kriegsminister wird beauftragt, dem Dezernat für sofortige und zeitlich begrenzte Hilfe so viele Mittel für Nahrung, Kleidung und Brennstoff zur Verfügung zu stellen, wie er für notwendig erachtet. Der Dezernatsleiter erhält zusätzlich die Befugnis, herrenlose oder dem Staat gehörende Ländereien an männliche Flüchtlinge oder befreite Sklaven zu vergeben, die diese während einer dreijährigen Nutzung erwerben können.
- 4. März: Abraham Lincoln tritt seine zweite Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten an. Gleichzeitig tritt auch der 39. Kongress der Vereinigten Staaten zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Vizepräsident Andrew Johnson ist Präsident des Senats.
- 13. März: Die Südstaaten erlauben mit dem sogenannten Negro Soldier Bill den Einsatz afroamerikanischer Soldaten in ihrem Heer.
- 19. bis 21. März: Die Union unter General Sherman gewinnt die Schlacht bei Bentonville in North Carolina. Fast 5.000 Soldaten auf beiden Seiten kommen bei der Schlacht in der Nähe von Goldsboro ums Leben.
- 25. März: Der vergebliche Angriff auf Fort Stedman durch General Robert Edward Lee ist der letzte Versuch der Konföderation, die Belagerung von Petersburg in Virginia zu beenden.
- 29. März: Der Appomattox-Feldzug der Nordstaatenarmee beginnt, der die Aktionen der konföderierten Army of Northern Virginia einschränken soll.
- 31. März: Die Konföderierten gewinnen die Schlacht bei Dinwiddie Court House. Die Nord-Virginia-Armee unter George Edward Pickett und Fitzhugh Lee bereitet der Potomac-Armee von Philip Sheridan einen letzten Rückschlag.
- 1. April: Die Unionstruppen unter Philip Sheridan besiegen die Konföderierten unter George Edward Pickett in der Schlacht am Five Forks, der letzten wichtigen Schlacht im Sezessionskrieg. Damit ist im Appomattox-Feldzug der Weg nach Richmond, der Hauptstadt der Konföderierten Staaten, offen.
- 5. April: Jefferson Davis flieht mit seinem Kabinett aus Richmond. Er möchte sich nach Texas durchschlagen, um von dort aus den Krieg fortzusetzen.
- 6. April: Die Union gewinnt die Gefechte am Sailor’s Creek. Robert E. Lee verliert rund ein Viertel seiner Armee.
- 9. April: Auf das verlorene Gefecht bei Appomattox Court House folgt die Kapitulation der eingekreisten konföderierten Army of Northern Virginia durch General Lee in einem nahe dem Gerichtshaus zu Appomattox gelegenen Haus des Farmers Wilmer McLean. Obwohl es auch nachher noch zu kleineren Gefechten kommt, gilt das als das Ende des Sezessionskrieges. Die Zeit der Reconstruction beginnt.