1937
Im Jahr 1937 tobt in Spanien weiterhin der Bürgerkrieg, in den mittlerweile zahlreiche ausländische Mächte direkt oder indirekt eingreifen. Die deutsche Luftwaffe probt mit mehreren kriegsverbrecherischen Luftangriffen wie dem Luftangriff auf Guernika den Einsatz für den von Adolf Hitler bereits geplanten Großen Krieg.
In der Sowjetunion erreicht der Große Terror unter Josef Stalin einen Höhepunkt: In mehreren geheimen Prozessen werden hohe Offiziere verurteilt und hingerichtet. Die „Enthauptung“ der Roten Armee wird sich in den nächsten Jahren für das Land als beinahe fatal herausstellen.
In Asien löst der Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke den Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg aus. Die kaiserliche japanische Armee hat mit den zerstrittenen chinesischen Truppen wenig Schwierigkeiten und besetzt in kurzer Zeit große Teile Chinas, wobei es auch hier zu Kriegsverbrechen wie dem Massaker von Nanking kommt.
Ereignisse[Bearbeiten]
Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten]
Deutsches Reich[Bearbeiten]
- 1. Januar: Um den Bedarf der Rüstungsindustrie zu decken, wird im Deutschen Reich die Verwendung von Edelstahl für andere Artikel verboten.
- 26. Januar: Die deutsche Reichsregierung erlässt das Groß-Hamburg-Gesetz zur Neuordnung der territorialen Ausdehnung Hamburgs. Ferner verabschiedet sie das Deutsche Beamtengesetz, das von den Beamten verlangt, ihre Arbeit im Dienst der nationalsozialistischen Bewegung zu verrichten.
- Februar: Widerstand gegen den Nationalsozialismus: Frankenholzer Schulstreik
- 23. Februar: In einem Gespräch mit dem Schweizer Alt-Bundesrat Edmund Schulthess verspricht Adolf Hitler, die schweizerische Neutralität zu respektieren.
- 21. März: Die gegen die kirchenfeindliche Haltung des NS-Regimes in Deutschland gerichtete Enzyklika Mit brennender Sorge Papst Pius XI. wird in allen deutschen katholischen Gemeinden verlesen.
- 1. April: Das Groß-Hamburg-Gesetz tritt in Kraft: Mehrere Städte und Gemeinden gehören jetzt zu Hamburg, das im Gegenzug Cuxhaven an die preußische Provinz Hannover und Geesthacht sowie Großhansdorf und Schmalenbeck an die Landkreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn abgibt.
- 30. April: Die Zahl der Arbeitslosen sinkt in Deutschland erstmals seit mehr als zehn Jahren unter die Ein-Millionen-Grenze.
- 19. September: Landsberg am Lech wird zur „drittwichtigsten Stadt der Nationalsozialisten“, zu Stadt der Jugend.
- 25. September: Der italienische Duce Benito Mussolini trifft zu einem viertägigen Staatsbesuch in Deutschland ein. Seine Stationen sind München und Berlin.
- 5. November: Hitler erklärt in einer geheimen Konferenz seine Absicht, Krieg zu führen (siehe Hoßbach-Niederschrift).
- 8. November: Propagandaminister Joseph Goebbels eröffnet in der Bibliothek des Deutschen Museums in München die Schau Der ewige Jude. Die Wanderausstellung soll die Bevölkerung im Rahmen der antisemitischen Rassenideologie der Nationalsozialisten gegen die Juden aufhetzen.
- 19. November: Konrad Henlein, der Führer der Sudetendeutschen Partei in der Tschechoslowakei bittet Adolf Hitler um Unterstützung bei der Verstärkung des Minderheitenschutzes der Deutschen, nachdem mehrere Gesetzesanträge in Prag gescheitert sind. Die Sudetenkrise dämmert herauf.
- 31. Dezember: Die Grenzen des Deutschen Reichs werden völkerrechtlich auf diesen Stichtag festgelegt. Sie haben bis 1990 Geltung; erst mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag verliert Deutschland seine territoriale Souveränität über die Gebiete östlich von Oder und Neiße.