Missouri

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Der Staat Missouri ist ein US-Bundesstaat des Mittleren Westens der Vereinigten Staaten. Die Hauptstadt ist Jefferson City. Die gewöhnliche Abkürzung des Staates ist MO. Missouri wurde nach dem Fluss Missouri benannt, der wiederum seinen Namen vom indianischen Volk der Missouri hat. Das Wort Missouri stammt von deren Nachbarn, dem Volk der Illinois, die sie wi-mihs-oor-i-t-a nennen, was „die mit den Holz-Kanus“ bedeutet. Die staatlichen Hochschulen University of Missouri und Missouri State University befinden sich in den Städten Columbia und Springfield. Sowohl der Mississippi als auch der Missouri durchfließen den Staat.

Geographie[Bearbeiten]

Die Gesamtfläche Missouris beträgt 180.533 km², womit es auf Rang 21 aller US-Bundesstaaten liegt.

Gleichauf mit Tennessee hat Missouri die meisten Anrainerstaaten. Im Norden liegt Iowa, im Osten Illinois, Kentucky und Tennessee, im Süden Arkansas und im Westen Oklahoma, Kansas und Nebraska.

Nördlich des Missouris befinden sich die nördlichen Ebenen, die nach Iowa, Nebraska und Kansas hineinragen. Das Ozark-Plateau liegt südlich des Flusses und reicht nach Arkansas und Oklahoma hinein. Auf dem Plateau im Südwesten des Bundesstaates liegt die drittgrößte Stadt Springfield (Missouri).

Die beiden größten Städte, Kansas City und St. Louis, liegen jeweils mittig an der West- und Ostgrenze des Bundesstaates und bilden jeweils Teile der bundesstaatenübergreifenden Metropolregionen Kansas City und Greater St. Louis.

Geschichte[Bearbeiten]

Das Staatsgebiet Missouris war Teil der Fläche, die Frankreich als Louisiana abgekauft wurde. Missouri, das seinen Namen von den historischen Bewohnern, dem Indianervolk der Missouri, erhielt, wurde 1821 als Teil des Missouri-Kompromisses zum Bundesstaat. Missouri wurde auch „Tor zum Westen“ genannt, weil es Durchgangsland der Siedler auf dem Weg in den Westen war.

Zu Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges hatten es die Sympathisanten der Nordstaaten, die sich hier zu einem großen Teil aus deutschen Einwanderern zusammensetzten, geschafft, den pro-südlich eingestellten Gouverneur und den Großteil der Mitglieder des Staatsparlaments zu vertreiben und Missouri, das sich weiterhin zur Sklaverei bekannte, im Lager der Unionsstaaten zu halten. Der geflüchtete Gouverneur und ein Teil der Parlamentarier verkündeten daraufhin von ihrem Exil aus die Sezession Missouris, das am 28. November 1861 offiziell als 12. Staat in die Konföderation aufgenommen wurde. Obwohl die Unionstruppen und ihre Anhänger den Großteil des Staates kontrollierten, konnten sie nicht verhindern, dass Missouri in der Folgezeit zum Schauplatz eines mit äußerster Grausamkeit geführten Kleinkrieges pro-südlicher Guerillas, der Bushwhacker, gegen die Unionstruppen und die sie unterstützenden irregulären Kampfverbände wurde. Weite Gebiete des Staates verwandelten sich in den folgenden Jahren in ein Niemandsland, in dem Angriffe aus dem Hinterhalt, Brandstiftung und wahllose Morde an echten und vermeintlichen Sympathisanten des gegnerischen Kriegslagers den Alltag bestimmten. Nach dem Massaker von Lawrence erließ der Befehlshaber der Unionstruppen in Missouri, General Thomas Ewing, Jr., am 25.08.1863 seine General Order No. 11, mit der die Zwangsevakuierung von vier Countys (sie entsprechen den deutschen Landkreisen) entlang der Grenze zu Kansas angeordnet wurde. Die gewaltsame Vertreibung von rund 10.000 Personen verfolgte den Zweck, den Südstaaten-Rebellen potentielle Unterstützer zu entziehen, gleichzeitig wurden damit aber auch weite Landstriche Missouris auf Jahre hinaus wieder zur Wildnis. Erst im Januar 1865 wurde in Missouri eine neue Staatsregierung gewählt. Bis dahin hatte ein pro nördlich eingestellter Staatskonvent die Macht im Staat ausgeübt.

Missouri wird im Volksmund auch der Show-Me State genannt, wobei der Ursprung dieser Wendung nicht ganz klar ist. Bekannt wurde die Phrase durch die Rede des Vertreters Missouris im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten Willard Duncan Vandiver, der 1899 auf einem Bankett in Philadelphia sagte: “I come from a state that raises corn and cotton and cockleburs and Democrats, and frothy eloquence neither convinces nor satisfies me. I am from Missouri. You have got to show me.” Heute wird mit der Phrase vor allem das Klischee bedient, dass die Leute aus Missouri unbeirrbar, konservativ und argwöhnisch seien.

Politik[Bearbeiten]

Gliederung[Bearbeiten]

Die Hauptstadt Missouris ist Jefferson City. Missouri ist in 114 Countys eingeteilt. Die Stadt St. Louis gehört keinem County an.

Politisches System[Bearbeiten]

Die jetzige Verfassung von Missouri, die vierte des Staates, wurde 1945 verabschiedet und setzt die Gewaltenteilung um. Die Gesetzgebung findet durch ein Zweikammersystem statt: durch ein Repräsentantenhaus und einen Senat. Beide zusammen bilden die Missouri General Assembly. Der Gouverneur ist mit der Leitung der Regierungsgeschäfte betraut, verfügt über das Begnadigungsrecht und hat darüber hinaus repräsentative Aufgaben. Der jetzige Gouverneur ist der Republikaner Mike Parson. Missouri stellt 8 Abgeordnete im Repräsentantenhaus.

Da Missouri im Zentrum des Landes liegt und politisch gesehen Nord-/Süd- sowie West-/Ost-Differenzen und sowohl Großstädte als auch ländliche Gegenden hat, galt der Staat oft als „Bellwether“ (deutsch: „Leithammel“, „Indikator“) für die Gesamtstimmung der Vereinigten Staaten (bekannt als Missouri Bellwether). Von 1904 bis 2004 stimmte Missouri mit Ausnahme von 1956 immer für den am Ende siegreichen Präsidentschaftskandidaten und war damit ein klassischer Swing State. Seit 1996 hat den Staat allerdings kein demokratischer Kandidat mehr gewonnen, weswegen Missouri heute als roter Staat (Hochburg der Republikaner) gilt. So konnte Mitt Romney die 10 Wahlmännerstimmen 2012 mit einem Vorsprung von über neun Prozentpunkten vor Barack Obama gewinnen.

In seinen südöstlichen Gebieten ist Missouri auch noch von Ausläufern des Bible Belts geprägt. Unter der Regierung von George W. Bush war Missouri zunächst stark republikanisch geprägt. Bei den Senatswahlen 2006 gewann die Demokratin Claire McCaskill in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen ihren republikanischen Gegenkandidaten Jim Talent, nach den Wahlen zum Repräsentantenhaus 2010 waren aber sechs der neun Abgeordneten Mitglieder der Republikanischen Partei. Im 113. Kongress verlor Missouri ein Mandat. Dies ging zu Lasten der Demokraten, die nun nur noch zwei Abgeordnete stellen. Im Electoral College verfügt Missouri seit 2012 über 10 Stimmen, 1984 waren es noch 12.

Polizei und Nationalgarde[Bearbeiten]

Die Polizei auf Staatsebene ist die Missouri State Highway Patrol. Sie untersteht dem Missouri Department of Public Safety. Daneben ist die Polizei auf Ebene der Countys und Kommunen organisiert. Die Missouri National Guard wird neben ihrer Rolle als militärische Reserve auch für Notfälle aller Art im eigenen Land eingesetzt. Ihr gehören freiwillig Dienst leistende Milizsoldaten an, die dem Gouverneur unterstehen. Bei Einsätzen auf Bundesebene ist der Präsident der Vereinigten Staaten Commander-in-Chief. Adjutant General of Missouri ist Brigadier General Levon E. Cumpton. Von der Nationalgarde zu trennen ist die Staatsgarde, die Missouri State Defense Force, die allein dem Bundesstaat verpflichtet ist.