Tobel

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Ein Tobel (das oder der) ist in den oberdeutschen Dialekten ein enges Tal bis hin zu einer Schlucht in der Fachsprache der Geomorphologie ein trichterförmiges Tal mit engem Ausgang. Regional wird auch die alternative Schreibweise Dobel verwendet.

Wortherkunft[Bearbeiten]

Das Wort Tobel ist romanischen Ursprungs und kommt im südöstlichen alemannischen sowie im südwestlichen bairisch-österreichischen Sprachraum vor.

Der Schweizer Flurnamenforscher Paul Zinsli leitet in seinem Buch Ortsnamen das Wort von vulgärlateinisch tubale aus lateinisch tubus ‚Röhre‘ ab. Die alemannischen Einwanderer haben das Gattungswort damit von der ansässigen romanischen Bevölkerung als Lehnwort übernommen. Die Übernahme aus einer vorgängig dort gesprochenen Sprache zeigt sich auch darin, dass der Begriff Tobel in so unterschiedlichen Mundarten wie dem östlichen Hochalemannisch, dem Mittelalemannischen, dem östlichen Höchstalemannisch und den westlichsten südbairischen Dialekten bekannt ist. Auf Rätoromanisch wird der Tobel auch als Tavon bezeichnet, woher sich der Name Montafon für eine große Talschaft in Vorarlberg ableitet.

Das Gattungswort Tobel oder Dobel wird häufig im westlichen Alpenvorland verwendet, insbesondere in der östlichen und inneren Schweiz (östlicher Kanton Aargau, Kanton Zürich, Ostschweiz und Zentralschweiz), im südlichen Schwarzwald, im nördlichen Vorland der Schwäbischen Alb, in Oberschwaben, im Allgäu, in Vorarlberg, im westlichen Tirol und vereinzelt in Südtirol. Sehr zahlreich kommt das Wort auch in Orts- und Flurnamen vor.