Würzburg

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Würzburg (bis ins 19. Jahrhundert auch Wirzburg geschrieben; latinisiert Herbipolis) ist eine kreisfreie Stadt in Bayern (Bezirk Unterfranken). Die Stadt ist Sitz der Regierung von Unterfranken und des Landratsamtes Würzburg, wichtiger Schul- und Universitätsstandort sowie (seit 742) Sitz des gleichnamigen Bistums und damit geistlicher Mittelpunkt Mainfrankens.

Mit rund 127.000 Einwohnern ist die Großstadt am Main die siebtgrößte Stadt in Bayern, nach München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Fürth. Im Jahr 2000 lag Würzburg noch an vierter Stelle, aber im Gegensatz zu den meisten größeren Städten Bayerns nahm die Einwohnerzahl seitdem nicht signifikant zu. Würzburg ist seit 2018 eines der drei neu geschaffenen Regionalzentren des Freistaates Bayern.

Im Jahr 704 wurde Würzburg erstmals als Befestigungsanlage „Virteburh“ urkundlich („in castello Virteburh“) erwähnt. Bereits im Mittelalter war die Stadt ein bedeutendes wirtschaftliches, geistliches und hoheitliches Zentrum. Bis zur Industriellen Revolution blieb die überregionale Bedeutung hoch. Es entstand ein eindrucksvolles Stadtbild, vergleichbar mit herausragenden mitteleuropäischen Altstädten wie Krakau. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, insbesondere durch den Bombenangriff am 16.03.1945. Beim Wiederaufbau wurden bedeutende Einzeldenkmäler wie die meisten Kirchen der Altstadt äußerlich rekonstruiert, jedoch nur wenige Bürgerhaus-Ensembles und Traditionsinseln. Die ebenfalls im Krieg teilweise schwer beschädigte und anschließend restaurierte Würzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz wurde 1981 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Sie war nach dem Aachener Dom und zusammen mit dem Speyerer Dom das dritte deutsche Bauwerk auf der Liste.

Mit der Julius-Maximilians-Universität, die in der Tradition der 1402 gegründeten Hohen Schule zu Würzburg steht und damit die älteste Universität Bayerns ist, zählt die Stadt zu den klassischen deutschen Universitätsstädten. Die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und die 1797 gegründete Hochschule für Musik Würzburg sind weitere akademische Einrichtungen. 35.600 Studenten (Stand Wintersemester 2017/18) und weitere Hochschulangehörige prägen das städtische Leben.

Geografie[Bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten]

Würzburg liegt umgeben von Spessart, Rhön und Steigerwald im sogenannten Maindreieck in einem Talkessel im mittleren Maintal. Durch den westlichen Teil der Stadt fließt der Main, das bedeutendste Fließgewässer der Region. Seine Hanglage, die klimatischen Verhältnisse sowie andere Standortfaktoren machten Würzburg zu einem renommierten Weinbaugebiet. Drei der fünfzehn größten deutschen Weingüter sind in Würzburg beheimatet. Durch seine verkehrsgünstige Lage ist Würzburg ein beliebter Treffpunkt für viele Veranstaltungen. Mit der Bahn ist man im Idealfall in annähernd vier Stunden in Berlin, und nach Frankfurt am Main sind es 120 km.

Auf der Anhöhe einer Muschelkalkplatte, dem Marienberg, steht eines der berühmten Wahrzeichen Würzburgs, die Festung Marienberg. Auf dem benachbarten Nikolausberg, nahe der Frankenwarte, liegt mit 360 m über NN der höchste Punkt Würzburgs. Die tiefsten Punkte Würzburgs befinden sich mit 166 m am Alten Kranen und am Neuen Hafen.

Stadtgliederung[Bearbeiten]

Das Stadtgebiet ist in 13 Stadtbezirke eingeteilt. Bis zur Aufhebung der Festungseigenschaft für das rechtsmainische Würzburg am 26.09.1856 und linksmainisch 1867 bestand das bewohnte Würzburger Stadtgebiet im Wesentlichen nur aus dem Bereich innerhalb des Ringparks und dem linksmainischen Mainviertel. Dann durfte auch das vor der Stadtmauer anschließende Land besiedelt werden. Spätere größere Erweiterungen des Stadtgebiets waren die Eingemeindungen von Heidingsfeld (1930), Rottenbauer (1974), Oberdürrbach (1976), Unterdürrbach (1976), Lengfeld und Versbach. Die heutige Einteilung basiert auf der Neugliederung des Stadtgebiets im Rahmen der Bezirksreform.

Nachbargemeinden[Bearbeiten]

Zwölf Städte und Gemeinden des Landkreises Würzburg grenzen an die Stadt Würzburg. Im Norden beginnend und dem Uhrzeigersinn folgend sind dies:

Veitshöchheim, Güntersleben, Rimpar, Estenfeld, Rottendorf, Gerbrunn, Randersacker, Winterhausen, Reichenberg, Höchberg und Zell am Main. Ein der Regierung von Unterfranken im Februar 1971 unterbreiteter Vorschlag der Stadt Würzburg, Randersacker, Reichenberg, Veitshöchheim und Zell im Rahmen der Gebietsreform einzugemeinden, wurde nicht umgesetzt.