Kanton Graubünden

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Graubünden ist ein Kanton der Schweiz und liegt vollständig im Gebiet der Alpen. Das Graubünden ist der einzige Kanton mit drei Amtssprachen: Deutsch, Rätoromanisch und Italienisch. Er ist zudem der einzige mit Rätoromanisch und neben dem Tessin einer von zwei Kantonen mit Italienisch als offizieller Sprache. Der Kanton zählt zur Region Südostschweiz und zur Grossregion Ostschweiz. Hauptort und grösster Ort ist Chur.

Graubünden ging 1803 aus dem 1471 gebildeten Freistaat der Drei Bünde, einem zugewandten Ort der Alten Eidgenossenschaft, hervor. Der bedeutendste der Drei Bünde war der 1424 gegründete Obere oder Graue Bund, nach dem der heutige Kanton benannt wurde.

Name und Wappen[Bearbeiten]

Graubünden trägt den Namen des ehemals politisch gewichtigsten der Drei Bünde, aus denen er entstanden ist. Der 1367 gegründete Graue Bund (gespaltener Schild, schwarz und silber) wurde 1442 erstmals genannt, vermutlich ein Spottname der Zürcher und Österreicher, der von den Bundsleuten vor 1486 übernommen wurde. Im 15. Jahrhundert erscheint der Name für die sonst Drei Bünde genannte Gesamtheit der Bünde. Im 16. Jahrhundert wurde von Humanisten der Name der römischen Provinz Raetia als Rätien auf das Gebiet der Drei Bünde übertragen. 1799 wurden die Bünde von Napoleon Bonaparte als Kanton Rätien der damaligen Helvetischen Republik eingegliedert. Die Bezeichnung ist heute noch für Institutionen wie die Rhätische Bahn oder das Rätische Museum in Chur üblich, und auch die Bezeichnung rätoromanisch für die bündnerromanische Sprache stammt daher. Mit der 1803 von Napoleon Bonaparte erlassenen Mediationsakte und der damit verbundenen Konstituierung der modernen Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde der Name Graubünden offiziell.Das Wappen setzt sich entsprechend aus den Wappen der Drei Bünde zusammen.

Geographie[Bearbeiten]

Übersicht[Bearbeiten]

  • Höchste Erhebung: Piz Bernina (4.048,6 m)
  • Tiefster Punkt: die Moësa an der Grenze zum Kanton Tessin

Der Kanton bildet als flächengrösster Kanton der Schweiz deren südöstlichen Teil und ist vor allem durch Berglandschaften geprägt. Aufgrund der geographischen Bedingungen ist er der am dünnsten besiedelte Kanton der Schweiz und belegt trotz seiner Grösse von der Einwohnerzahl her den 14. Rang.

Nachbargebiete[Bearbeiten]

Gemeinsame Kantonsgrenzen hat das Graubünden im Südwesten mit dem Kanton Tessin, im Westen mit Uri, im Norden mit Glarus und St. Gallen. Das Graubünden bildet die Landesgrenze der Schweiz mit Liechtenstein und mit Österreich (Vorarlberg und Tirol) im Norden, dem italienischen Südtirol im Osten und der Lombardei im Süden. Neben dem Graubünden grenzt nur noch St. Gallen an drei verschiedene Nachbarstaaten.

Wassergeographie[Bearbeiten]

Entwässert wird das Graubünden zum grössten Teil vom Rhein mit seinen im Graubünden entspringenden Quellflüssen Vorderrhein und Hinterrhein. Den Osten des Landes, das Engadin, entwässert der Inn, der ebenfalls im Graubünden entspringt. Jenseits des Alpenhauptkamms liegen die zum Po entwässernden und italienischsprachigen Bündner Südtäler: das Misox mit dem Calancatal, das Bergell und das Puschlav. Der östlichste Teil des Landes, das Münstertal, entwässert zur Etsch.

Die drei Einzugsgebiete der Nordsee, des Mittelmeers und des Schwarzen Meers treffen sich unweit der Inn-Quelle nahe dem Pass Lunghin oberhalb von Maloja, dem wichtigsten Wasserscheidepunkt Europas. Von dort fliesst in Richtung Norden die Julia, die via Rhein zur Nordsee führt, nach Süden die Maira, deren Wasser über den Po ins Mittelmeer kommt, und nach Osten der Inn, der in die Donau mündet und damit ins Schwarze Meer fliesst.

Quellen[Bearbeiten]