Australien

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Australien (amtlicher deutscher Name englisch Commonwealth of Australia) ist ein Staat auf der Südhalbkugel der Erde, der die gesamte Landmasse des australischen Kontinents, die ihr südlich vorgelagerte Insel Tasmanien, die subantarktische Macquarieinsel mit ihren Nebeninseln und als Außengebiete die pazifische Norfolkinsel, die Kokosinseln, die Weihnachtsinsel sowie die Ashmore- und Cartierinseln und die Heard und McDonaldinseln im Indischen Ozean umfasst. Seit dem Antarktis-Vertrag von 1933 erhebt das Land auch Ansprüche auf das Australische Antarktis-Territorium. Seine Nachbarstaaten sind Neuseeland im Südosten sowie Indonesien, Osttimor und Papua-Neuguinea im Norden.

Mit 25,8 Millionen Einwohnern ist Australien relativ dünn besiedelt. Das Land hat eine Fläche von mehr als 7,6 Millionen km² und nimmt damit den sechsten Platz unter den Staaten der Erde ein. Hauptstadt ist Canberra, die größte Stadt ist Syndey. Weitere Ballungsräume sind Melbourne, Brisbane, Perth, Adelaide und Gold Coast.

Begriff

Die Bezeichnung „Australien“ ist etymologisch vom lateinischen Begriff „terra australis“ abgeleitet, was „südliches Land“ bedeutet. Schon in der Antike nahm man an, dass es einen südlichen Kontinent gibt, der terra australis incognita genannt wurde. Der Name Australien wurde von dem Entdeckungsreisenden Matthew Flinders (1774-1814) geprägt, der den Namen Australia nach seiner Umrundung des Kontinents von 1801 bis 1803 in seine händisch gefertigten Karten eintrug und sie in einem Buch im Jahr 1814 publizierte. Ende der 1820er Jahre hatte sich der Name Australia allgemein durchgesetzt.

Eine andere Version behauptet Australien wurde "zu Ehren des spanischen Hauses Österreich" so benannt in der Geschichte des Domus Austria, des damaligen Weltreiches der Habsburger, die Maximilian III. bei Franz Guillimann in Auftrag gab.

Heute wird die Bezeichnung Australien mehrdeutig verwendet. Geografisch versteht man darunter die zentrale Landmasse des Kontinents abzüglich der Südostspitze des Kontinents vorgelagerten Insel Tasmanien. Politisch dient die englische Bezeichnung „Australia“ als Kurzform der offiziellen Staatsbezeichnung „Commonwealth of Australia“, die die Insel Tasmanien als Bundesstaat sowie die australischen Außengebiete einschließt.

Umgangssprachlich nennt man das Land auch Oz, was sich von der Kurzform des Wortes Australia in der englischen Aussprache herleitet. Die Sammelbezeichnung Down Under fasst die Länder Australien, Neuseeland und die umliegenden Inseln zusammen.

Geographie

Die Fläche des Kontinents umfasst ca. 7,7 Mio. km². 59.000 km² davon sind Wasserflächen. Australien ist damit flächenmäßig der sechstgrößte Staat der Erde. Nach offizieller Vermessung ist die Küstenllinie 25.760 km lang. Tiefster Punkt Australiens ist der im Bundesstaat South Australia gelegene Salzsee Lake Eyre, der 17 m unter dem Meeresspiegel liegt. Höchster Punkt der Hauptlandmasse ist der Mount Kosciuszko mit 2.228 m Höhe. Der höchste Berg des gesamten Hoheitsgebiets ist der auf der Insel Heard gelegene Big Ben mit einer Höhe von 2.745 m. Das australische Kerngebiet ist in 3 Zeitzonen aufgeteilt. Die australischen Außengebiete liegen teilweise in anderen Zeitzonen.

Die Nord-Süd-Ausdehnung Australiens, von der Kap-York-Halbinsel bis zum Südostkap auf Tasmanien beträgt ca. 3.860 km. Die Ost-West-Ausdehnung auf ca. 4.000 km.

Großlandschaften

Australien lässt sich in 3 geographische Großlandschaften unterscheiden: die östliche, die mittlere und die westliche Großlandschaft.

Die westliche ist das Tafelland des westaustrlischen Plateaus und nimmt ca. 60% der australischen Landmasse ein. Hier liegen Trockengebiete der Kleinen Sandwüste, Großen Sandwüste, der Gibsonwüste, der Großen Victoria-Wüste und der Nullarbor-Wüste. Kleinere Gebirge wie die Inselberge wie der Uluru und die McDonnell Ranges sind in großer Zahl vorhanden.

Die mittlere Großlandschaft schließ sich östlich an, das Sedimentbecken der Mittelaustralischen Senke bzw. das zentrale Tiefland. Mit der Simpsonwüste befindet sie hier die sowohl trockenste Region des Landes als auch das größte Fluss-System, das Murray-Darling-Becken. Hier befinden sich sowohl periodisch austrocknende Süßwasserseen als auch Salzseen.

In der östlichen Großlandschaft lebt die Mehrheit der australischen Bevölkerung, denn die westliche und die mittlere Großlandschaft sind überwiegend unbewohnbar. In der östlichen Großlandschaft liegen die Übergänge vom Gebirge bis hinunter zur Küstenlandschaft. Der Küste des Bundesstaates Queensland sind Korallenriffe vogelagert, die das sog. Great Barrier Reef bilden. Dieser Teil des Landes wird geprägt durch den Höhenzug der Great Dividing Range. Das Gebirge zhieht sich von Norden nach Süden über 3.200 km. Als geologische Fortsetzung der Gebirgskette der Great Dividing Range wird Tasmanien angesehen. In den zur Great Dividing Range gehörenden Snowy Mountains befindet sich der Mount Kosciuszko, mit 2.229 m die höchste Erhebung der australischen Landmasse. Zwischen dem Gebirge und dem Küstenstreifen liegt die Ökozone von Wäldern gemäßigten Klimas.

Die große Halbwüsten- und Wüstengebiete Australiens gehören komplett zum Outback. Als Outback bezeichnet man die weitgehend unbesiedelten Wildnisregionen, die über 70% der Gesamtfläche ausmachen.

Schutzgebiete

In Australien gibt es über 11.000 geschützte Landgebiete mit zusammen 1,8 Mio. km² Fläche. Darunter 12 Weltnaturerbe-Gebiete, 755 Nationalparks mit 353.000 km² und 91 Indigenous Protected Areas mit einer Fläche von 747.600 Mio. km². Es gibt mit fast 50 Typen sehr viele verschiedene Arten von Nationalparks und Schutzgebieten: Der stärkste Schutz vor Eingriffen besteht in den beiden internationalen IUCN Schutzgebietskategorien 1a und 1b, von denen es in Australien über 2.500 Stück gibt. Die größten liegen fast ausnahmslos im Outback.

Siedlungen

Die Hauptstadt Canberra, zwischen Sydney und Melbourne, ist eine Stadt vom Reißbrett, eine Planhauptstadt. Sie entstand als Kompromiss, weil sich Sydney und Melbourne nicht darauf einigen konnten, welche der beiden Städte Hauptstadt des Commonwealth of Australia werden sollte. Die bevölkerungsreichsten Städte sind die Küstenstädte Sydney mit 5,0 Mio. Einwohner, Melbourne 4,7 Mio., Brisbane 2,3 Mio., Perth 2,1 Mio. und Adelaide 1,2 Mio. Die landeinwärts gelegene Hauptstadt Canberra mit 356.100 Einwohnern liegt nach Gold Coast und Newcastle nur auf Platz 8.

Klima

Durch die globale Erwärmung ist die Wahrscheinlichkeit von Waldbränden und Buschfeuern in Australien gestiegen. Der Klimabericht des Australischen Wetterdiensts und der Forschungsorganisation CSIRO belegt dies. Bereits unterhalb von einem Grad Erwärmung dehnt sich „mit hoher Konfidenz“ die Waldbrandsaison aus. Im Jahr 2019 gab es in Australien Brände auf rund 4 Mio. Hektar Fläche. Dies entspricht der Fläche der Schweiz.

Geschichte

Vor Ankunft der Europäer

Die Aborigines leben seit mindestens 50.000 Jahren auf dem Kontinent. Galt früher der nördliche Weg über Sulawesi und Neuguinea als die Route der ersten Menschen, die in Australien ankamen, lassen Funde in Osttimor der letzten Jahre den Weg über die Insel Timor wahrscheinlicher wirken. Trotz der isolierten Lage des Kontinents standen die Aborigines in Kontakt zu anderen Kulturen. Bis zur Überflutung der Landbrücke zu Neuguinea vor ungefähr 6000 Jahren bestand ein fast ungehinderter kultureller Austausch zwischen Neuguinea und dem Norden Australiens.

Vor circa 4230 Jahren (Stand 2013) kam es infolge der Einwanderung von Menschen vom indischen Subkontinent zu einer Vermischung der Aborigines mit den Neuankömmlingen, was sich an einer plötzlich veränderten Verarbeitung von Pflanzenteilen sowie einer veränderten Herstellungsweise bei Steinwerkzeugen ablesen lässt. Gleichzeitig tauchte der Dingo erstmals auf dem australischen Kontinent auf.

Nachdem die neu entstandenen Inseln der Torres Strait vor etwa 1000 Jahren durch melanesische Seefahrer besiedelt wurden, kam es durch die Begegnungen zwischen ihnen und den angestammten Bewohnern des nördlichen Australiens zu einer Vermischung beider Ethnien.

Auch Fischer von den Australien nahegelegenen indonesischen Inseln sowie Händler aus den entfernten Gestaden Chinas und Indiens besuchten vermutlich die australischen Küsten seit mehreren Jahrhunderten. Deren kultureller Einfluss wird in vielen Rinden- und Felsmalereien der im Norden ansässigen Aborigines-Stämme wie z.B. der Yolngu auf Milingimbi deutlich.

Die Bevölkerungszahl Australiens zum Zeitpunkt der Ankunft der Europäer ist umstritten, Schätzungen für diese Zeit lagen 2007 zwischen 750.000 und 1.500.000 Einwohnern.