Ägäisches Meer

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Das Ägäische Meer oder die Ägäis ist ein Nebenmeer des Mittelmeers.

Anrainerstaaten sind Griechenland und die Türkei. Die türkische Region Ege ist nach der Ägäis benannt.

Lage[Bearbeiten]

Die Ägäis ist das nordöstliche Teilmeer des Mittelmeers. Im Westen und Norden wird es vom griechischen Festland und im Osten durch die kleinasiatische Küste der Türkei begrenzt. Der kretische Inselbogen mit den Inseln Kythira, Andikythira, Kreta, Kasos, Karpathos und Rhodos, der die Gebirgszüge der Peloponnes mit dem Taurusgebirge in der südwestlichen Türkei verbindet, bildet den südlichen Abschluss. Verbindung zum Levanthischen Meer im Südosten und zum Lybischen Meer im Südwesten bestehen über 6 Meerengen:

Die Ägäis grenzt nicht direkt an das weiter südwestlich gelegene Ionische Meer, sondern ist davon durch den noch zum Libyschen Meer gehörenden Lakonischen Golf getrennt.

Über die Dardanellen, den Bosporus und das Marmarameer im Nordosten besteht eine Verbindung zum Schwarzen Meer.

Die maximale Ausdehnung beträgt von Norden nach Süden etwa 650 km und von Westen nach Osten 390 km. Bei einer Fläche von etwa 240.000 km² liegt der Anteil des Schelfs bei 5%.

Meeresteile[Bearbeiten]

Name und Mythologie[Bearbeiten]

Der Name wird manchmal von Aigeus, einem mythischen König von Athen, hergeleitet. Als sein Sohn Theseus nach Kreta zog, um Athen von den schmählichen Tributlieferungen an Kreta (alle neun Jahre sieben Jünglinge und ebenso viele Jungfrauen) zu befreien, versprach Theseus seinem Vater, bei seiner Rückkehr weiße statt der üblichen schwarzen Segel aufzuziehen, wenn er überlebt hatte. Bei seiner Ankunft auf Kreta begegnete Theseus Ariadne, der Tochter von König Minos. Er verliebte sich in sie und beide schmiedeten einen Plan, um den Minotaurus zu besiegen. Ariadne gab Theseus ein rotes Wollknäuel mit, mit dessen Hilfe er nach dem Sieg über den Minotauros den Rückweg aus dem Labyrinth finden sollte. Der Plan funktionierte. Theseus wollte Ariadne zur Heirat mit nach Athen nehmen, ließ sie bei einem Aufenthalt auf Naxos jedoch zurück, weil Dionysos ihm im Traum erschienen war und Anspruch auf Ariadne erhob. Über seinen Kummer vergaß Theseus, die weißen Segel setzen zu lassen. Als sein Vater Aigeus die schwarzen Segel am Horizont erblickte, dachte er, sein Sohn habe die Mission nicht überlebt. Er stürzte sich daraufhin die Klippe hinunter ins Meer, welches bis heute nach ihm benannt sein soll.

Daneben hat auch die Sprachwissenschaft Vermutungen aufgestellt. So könnte der Name sich von aíxZiege“ herleiten, woraus sich dann ein „Ziegenmeer“ ergäbe. Doch kann dasselbe Wort im Plural auch so viel wie „Wellen, Brandung“ bedeuten. Eine weitergehende Interpretation ist die Zurückführung von Aigaîon und aíx auf das Verb aḯsso „heranstürmen, sich aufbäumen, stürzen, sich schnell bewegen“. Dann wäre die generell schwierige See des griechischen Binnenmeeres namensgebend gewesen.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Ägäis gilt als Wiege zweier großer antiker Kulturen, der minoischen Kultur und der des antiken Griechenlands. Später herrschten in der Ägäis Perser, Römer, Byzantiner, Genuesen, Venezier sowie Osmanen.

Im Altertum waren die Ägäischen Inseln, unter denen Kreta, Euböa (Evia) und, mit einigem Abstand, Lesbos die größten sind, eine Quelle der kulturellen Entwicklung, man widmete sich besonders der Seefahrt, dem Handel und der Wissensvermittlung. Die Kombination verschiedener Kulturen der östlichen Mittelmeerregion wurde durch die geografischen Gegebenheiten begünstigt.