1870
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Ereignisse[Bearbeiten]
Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten]
Deutsche Einigung und Krieg gegen Frankreich[Bearbeiten]
- 7. Januar: Bundeskanzler Otto von Bismarck bespricht seinen „Kaiserplan“ mit dem Kronprinzen.
- 24. Februar: In der Interpellation Lasker bemühen die Nationalliberalen sich um die Aufnahme Badens in den Norddeutschen Bund.
- Juni: Der geplante Dreibund zwischen Frankreich, Österreich-Ungarn und Italien wird nach mehr als zweijährigen Sondierungen und Verhandlungen auf Eis gelegt.
- 2. Juli: Es wird bekannt, dass Leopold von Hohenzollern Kandidat für die spanische Thronfolge ist. In Frankreich gibt es einen Aufschrei der Empörung.
- 13. Juli: Eine Pressemitteilung Bismarcks (sogenannte „Emser Depesche“) erscheint. Napoleon III. wird sie als Anlass für einen Krieg gegen Preußen nehmen.
- 19. Juli: Der Deutsch-Französische Krieg beginnt mit der französischen Kriegserklärung an Preußen. Durch die norddeutsche Bundesverfassung und die Schutz- und Trutzbündnisse mit Süddeutschland befindet sich ganz Deutschland im Kriegszustand.
- 4. August: In der Schlacht bei Weißenburg, der ersten Schlacht im Deutsch-Französischen Krieg, tritt erstmals ein gesamtdeutsches Heer auf. Die 3. Armee unter der Führung von Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen besiegt nahe der Grenzstadt Wissembourg im Elsass die „Elsassarmee“ unter Marschall Patrice de Mac-Mahon.
- 6. August: In der Schlacht bei Wörth besiegt Preußen Frankreich. Bei der Schlacht gibt es über 20.000 Tote und Verwundete auf beiden Seiten. In der Schlacht bei Spichern setzen sich am selben Tag preußische Einheiten unter schweren Verlusten gegen französische Verteidiger durch, die sich am Abend zurückziehen.
- 14. August: Deutsche Truppen siegen in der Schlacht bei Colombey.
- 15. August: Die bis zum 28. September dauernde Belagerung von Straßburg beginnt.
- 16. August: In der Schlacht bei Mars-la-Tour zwingen zwei preußische Korps die französische Rheinarmee zum Rückzug in die Festung Metz.
- 16. August: Die Belagerung von Toul durch deutsche Truppen unter Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg beginnt.
- 18. August: In der Schlacht bei Gravelotte gelingt es den Preußen, einen französischen Angriff zurückzuschlagen und Richtung Metz vorzurücken.
- 20. August: Die von Marschall Bazaine zurückgezogene Rheinarmee wird von den Preußen und ihren Verbündeten in der Stadt Metz eingeschlossen, die Belagerung von Metz beginnt. Sie wird sich bis zum 27. Oktober hinziehen.
- 30. August: Auch das Gefecht bei Beaumont endet mit einem preußischen Sieg.
- 31. August/1. September: Die Franzosen unterliegen in der Schlacht bei Noisseville. Die Deutschen beginnen mit dem Kampf um Bazeilles erfolgreich die Schlacht bei Sedan.
- 2. September: Nach der Niederlage in der zweitägigen Schlacht von Sedan kapituliert die französische Armee; Treffen Otto von Bismarcks mit Napoleon III. in Donchery
- 3. September: Napoleon III. wird im Schloss Wilhelmshöhe in Kassel interniert.
- 4. September: Bildung der „Regierung der Nationalen Verteidigung“ in Paris, der Beginn der Dritten Französischen Republik
- 19. September: Deutsche Truppen siegen im Gefecht bei Sceaux.
- 19. September: Die Belagerung von Paris beginnt.
- 23. September: Im Deutsch-Französischen Krieg geht die Belagerung von Toul zu Ende. Nach einer etwa achtstündigen Kanonade übergeben die französischen Soldaten die von ihnen bis dahin gehaltene Stadt.
- 28. September: Im Deutsch-Französischen Krieg kapituliert die Stadt Straßburg nach mehrwöchigem heftigen Beschuss durch die deutschen Truppen.
- 30. September: Deutsche Truppen siegen auch im Gefecht bei Chevilly.
- 7. Oktober: In der Schlacht bei Bellevue scheitert ein Ausbruchsversuch der bei Metz eingeschlossenen französischen Rheinarmee des Marschalls François-Achille Bazaine an den preußischen Streitkräften.
- 7. Oktober: Innenminister Léon Gambetta verlässt das belagerte Paris in einem Ballon, um seinen Plan zur Befreiung der französischen Hauptstadt umzusetzen, der indessen scheitern sollte.
- 10. Oktober: Im Gefecht bei Artenay setzt sich ein Armeekorps der bayerischen Truppen unter General Ludwig von der Tann-Rathsamhausen durch.
- 13. Oktober: Die Bayern siegen auch im Gefecht bei Châtillon.
- 18. Oktober: In der Schlacht bei Châteaudun setzen sich die Deutschen im Häuserkampf durch und besiegen Truppenteile der französischen Loirearmee.
- 27. Oktober: Die Belagerung von Metz endet mit der Kapitulation der verteidigenden französischen Truppen.
- 28. bis 30. Oktober: Auch in der Schlacht von Le Bourget nördlich von Paris siegen die deutschen Truppen.
- 3. November: Deutsche Truppen schließen die Stadt Belfort ein. Das ist der Auftakt zur Belagerung von Belfort, der letzten kämpfenden Festung in Ostfrankreich.
- 9. November: Die Schlacht bei Coulmiers endet mit einem französischen Sieg.
- 15. November: Der Norddeutsche Bund schließt mit Baden und dem Großherzogtum Hessen den ersten der Novemberverträge, die die Gründung des Kaiserreichs vorbereiten.
- 23. November: Der Norddeutsche Bund schließt mit Bayern einen weiteren Novembervertrag. Das Königreich handelt sich dabei Reservatrechte aus.
- 25. November: Der Vertrag Norddeutschlands (sowie Badens und Hessens) mit dem Königreich Württemberg ist der dritte und letzte der Novemberverträge.
- 27. November: Otto von Bismarck formuliert für Bayerns König Ludwig II. den Kaiserbrief. Darin fordert er im Namen der deutschen Fürsten Preußens König Wilhelm I. auf, den Kaisertitel anzunehmen.
- 27. November: Im Deutsch-Französischen Krieg kommt es zu einer Schlacht nahe Amiens, bei der sich preußische Truppen gegenüber abziehenden Franzosen durchsetzen. Der Kampf um Beaune-la-Rolande der zahlenmäßig überlegenen französischen Loirearmee geht am folgenden Tag durch die ihr am Abend nachsetzenden Preußen verloren.
- 28. November bis 4. Dezember: Truppen im belagerten Paris unternehmen mehrere Ausfallversuche, die letztlich in der Schlacht bei Villiers von den deutschen Belagerern zurückgeschlagen werden.
- 1. Dezember: Das Gefecht bei Villepion endet mit einem französischen Sieg.
- 2. Dezember: In der Schlacht bei Loigny und Poupry ist eine preußisch-bayerische Armeegruppe gegenüber französischen Einheiten erfolgreich. Der Kampf kostet insgesamt etwa 12.000 Soldaten das Leben.
- 3. Dezember: Prinz Luitpold überbringt Ludwigs Kaiserbrief dem preußischen König.
- 4. Dezember: Die Deutschen siegen in der zweitägigen Schlacht von Orléans.
- 9./10. Dezember: Norddeutscher Reichstag und Bundesrat beschließen, dass das Bundespräsidium zusätzlich den Titel Deutscher Kaiser führen soll.
- 10. Dezember: Im Deutsch-Französischen Krieg endet die seit zwei Tagen andauernde Schlacht bei Beaugency. Wegen der Gefahr, eingeschlossen zu werden, zieht sich die französische Loirearmee unter dem Befehl von General Antoine Chanzy in Richtung Le Mans zurück.
- 18. Dezember: Gegenüber einer Deputation des Reichstags akzeptiert König Wilhelm in Versailles den Kaisertitel.
- 18. Dezember: Das Gefecht bei Nuits endet mit einem deutschen Sieg.
- 23./24. Dezember: In der Schlacht an der Hallue kommt es zu einem preußischen Sieg. Die etwa doppelt so starken französischen Truppeneinheiten ziehen sich nach den am Vortag begonnenen verlustreichen Kämpfen mit den preußischen Angreifern zurück.