1878
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Ereignisse[Bearbeiten]
Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten]
Balkan/Osmanisches Reich[Bearbeiten]
- 9. Januar: Im Russisch-Osmanischen Krieg gelingt den Russen die Gefangennahme einer osmanischen Armee am umkämpften Schipkapass, was den Siegern ein Vorrücken nach Rumelien gestattet.
- 17. Januar: Die Schlacht von Plowdiw ist eine der letzten Schlachten im Russisch-Osmanischen Krieg.
- 31. Januar: Der zweite Serbisch-Osmanische Krieg endet. Am gleichen Tag schließen auch Russland und das Osmanische Reich den Waffenstillstand von Edirne.
- 3. März: Frieden von San Stefano: Das Osmanische Reich muss sich einem für Russland günstigen Diktatfrieden beugen. Da der Machtzuwachs Russlands den Großmächten Österreich-Ungarn, Großbritannien und Frankreich zu weit geht, wird es noch im gleichen Jahr zum Berliner Kongress kommen. Bulgarien wird nach fast 500 Jahren osmanischer Herrschaft wieder unabhängig.
- 22. Mai: Rumänien erklärt seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich.
- 4. Juni: Großbritannien erhält in einem zunächst geheimen Vertrag mit dem Osmanischen Reich die Insel Zypern abgetreten, doch behält sich der Sultan Souveränitätsrechte vor. Die Briten versprechen, ihn im Gegenzug gegen die russische Expansion zu unterstützen.
- 10. Juni: In der Bayrakli-Moschee in Prizren wird die Liga von Prizren gegründet, die erste albanische Vereinigung ihrer Art, die sich zum Ziel gesetzt hatte, alle mehrheitlich von Albanern bewohnten Gebiete im Osmanischen Reich zu einem Nationalstaat zu schaffen. Drei Jahre später wurde die Liga von osmanischen Soldaten und Polizisten gewaltsam aufgelöst.
- 13. Juni bis 13. Juli: Berliner Kongress unter dem Vorsitz Otto von Bismarcks: Rumänien, Serbien und Montenegro werden unabhängig, Rumänien erhält zudem die Dobrudscha, muss dafür jedoch einen Teil von Bessarabien an Russland abtreten. Bulgarien erhält einen Sonderstatus, bleibt jedoch dem Osmanischen Reich gegenüber tributpflichtig. Österreich-Ungarn darf Bosnien und die Herzegowina besetzen, Großbritannien erhält Zypern pachtweise, während Raszien, Albanien, Makedonien und Rumelien beim Osmanischen Reich verbleiben.
- 29. Juli: Österreich-Ungarn beginnt im Okkupationsfeldzug die Besetzung von Bosnien und der Herzegowina gemäß dem beim Berliner Kongress getroffenen Frieden.
- 19. August: Bei ihrem Einmarsch in Bosnien nehmen österreichische Truppen unter dem Befehl von Joseph Philippovich von Philippsberg die Stadt Sarajevo ein.
Deutsches Reich[Bearbeiten]
- 11. Mai: Nach dem Attentat Max Hödels auf Kaiser Wilhelm I. fordert Reichskanzler Otto von Bismarck ein Verbot der Sozialdemokratie.
- 2. Juni: Der deutsche Kaiser Wilhelm I. wird bei einem Attentat durch einen Schrotschuss von Karl Eduard Nobiling schwer verwundet. Der Attentäter schießt sich vor der Festnahme in den Kopf und stirbt wenig später.
- 11. Juni: Weil der Reichstag nach einem Attentat auf Kaiser Wilhelm I. mehrheitlich ein Verbot der Sozialdemokraten abgelehnt hat, wird er den Bestimmungen der Verfassung gemäß vom Kaiser aufgelöst. Die darauffolgende Neuwahl bringt den Konservativen einen klaren Sieg bei den Mandaten, nachdem zuvor ein zweites Attentat auf den Regenten bei Teilen der Bevölkerung für weiteren Unmut gesorgt hat.
- 30. Juli: Die deutsche Reichstagswahl wird nach zwei Attentaten auf den Kaiser Wilhelm I. von den Konservativen gewonnen. Es gibt nun eine Mehrheit für das vom Reichskanzler Otto von Bismarck gewünschte Sozialistengesetz.
- 19. Oktober: Der Deutsche Reichstag beschließt mit 221 Stimmen von Konservativen und Liberalen gegen 149 Stimmen von Fortschrittlichen, Zentrum und Sozialdemokraten das Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie und legalisiert damit die von Otto von Bismarck zur Staatsdoktrin erhobene Sozialistenverfolgung.