Kaskadenkette

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Die Kaskadenkette oder das Kaskadengebirge ist ein Gebirgszug vulkanischen Ursprungs, der parallel zur Westküste Nordamerikas verläuft. Er gehört zum Pazifischen Feuerring.

Geographie[Bearbeiten]

Die Kaskadenkette ist eine ca. 1.000 km ausgedehnte Gebirgskette, die sich von British Columbia im Norden bis Kalifornien im Süden erstreckt. Als südliches Ende hat das U.S. Geographic Board 1933 das Tal südlich des Lassen Peak definiert, das sie gegenüber der Sierra Nevada abgegrenzt. Die nördliche Begrenzung ist umstritten, weil die geographische Bezeichnung der Bergkette von der geologischen Definition der Kaskaden-Vulkane abweicht.

Das Geographic Names Information System der United States Geological Survey benennt den Mount Meager als Nordgrenze, womit die Kaskadenkette rund 150 km nach Kanada reichen würde und fast die ganzen Kaskaden-Vulkane einschließt. In Reiseführern und unter Bergsteigern ist eine Abgrenzung am Fraser River bzw. der Übergang zum Thompson Plateau verbreitet. Manche Quellen nennen auch Teile der Coast Mountains mit dem Vulkan Garbibaldi als Teil des Kaskadengebirges. In kanadischen Karten wird der Teil der Kaskadenkette in British Columbia auch als Cascade Mountains bezeichnet.

Im Bundesstaat Washington wird die Kaskadenkette in 3 Bergketten unterteilt: die stark vergletscherten Nordkaskaden mit dem Mount Baker und dem North-Cascades-Nationalpark, die Central Cascades und die Südkaskaden mit Mount Adams, Mount Rainier und Mount St. Helens. Diese Einteilung ist jedoch nicht allgemein gebräuchlich. Die Nordkaskaden sind weniger vulkanisch geprägt als die sich südlich anschließenden Südkaskaden oder die High Cascades in Oregon und ähneln vom Landschaftsbild eher den Coast Mountains in British Columbia.

Die Kaskadenkette verläuft südlich des Columbia River parallel zur Oregon Coast Range. Das Gebirge in Oregon besteht selbst aus 2 nod-südlicher Richtung verlaufenden Gebirgszügen, aus den breiteren, älteren, mehr erodierten und noch bis fast 1.800 m hohen Westlichen Kaskaden und den dominierenden, schneebedeckten Gipfeln der jüngeren, mehr östlich gelegenen Gipfel der High Cascades, zu denen Mount Hodd, Mount Jefferson und die Three Sisters gehören.

Wichtige Gipfel[Bearbeiten]

Washington:

Nicht-vulkanische Gipfel

Oregon:

Kalifornien:

Schutzgebiete[Bearbeiten]

Ein Großteil des Gebiets der Kaskadenkette in den USA gehört zu Nationalforsten wie dem Mount Hood National Forest. Folgende Nationalparks und National Monuments liegen in der Kaskadenkette:

Geologie[Bearbeiten]

Die Kaskadenkette entstand, als vor 70 Millionen Jahren die Nordamerikanische mit der Pazifischen Platte kollidierte. In der Subduktionszone hoben sich mehrere Hochgebirge in Nord-Süd-Richtung empor, darunter die Kaskadenkette.

Vor allem in Oregon besteht die Kaskadenkette aus zwei parallel verlaufenden Bergketten unterschiedlichen Alters. Die ältere, steil abfallende und dicht bewaldete westliche Kaskadenkette enthält die erodierten Reste von 40 bis 7 Millionen Jahre alten Vulkanen. Diese westliche Kaskadenkette entstand in drei Phasen:

  1. Vor 30 bis 40 Millionen Jahren entstanden die westlichen Kaskaden als eine Reihe von Vulkanen.
  2. Vor 15 bis 30 Millionen Jahren stießen die Vulkane große Mengen Asche aus. Die vorherrschenden Winde bliesen diese nach Osten, und formten in Oregon die Painted Hills, einen Teil der John Day Fossil Beds.
  3. Die letzte vulkanische Aktivität der westlichen Kaskadenkette vor 7 bis 9 Millionen Jahren produzierte Basalt und Andesit. Zur selben Zeit begannen die westlichen Kaskaden sich langsam aufzufalten, während Erosion sie wieder abtrug.

Die letzten vulkanischen Aktivitäten entstanden durch die Subduktion der Juan-de-Fuca-Platte gegen die Nordamerikanische Platte. Diese Subduktion führt auch zur Entstehung der östlich gelegenen, von British Columbia bis Nordkalifornien verlaufenden High Cascades in ebenfalls drei Phasen:

  1. Vor 2 bis 7 Millionen Jahren bauten Eruptionen niedrige Schildvulkane aus Basalt auf, die heute die Mittellinie der Kaskadenkette bilden. Dieser heute stark erodierte, ältere Sockel besteht aus Granit, Schiefer und tertiären Schichten.
  2. Vor etwa zwei Millionen Jahren entstand durch Faltung ein Graben, der so genannte High Cascades Graben entlang des Hauptkamms der Kaskaden. Der Graben wurde durch Basalteruptionen verfüllt.
  3. Vor etwa einer Million Jahren begannen verstärkte vulkanische Aktivitäten, die zu einer Reihe von teils heute noch aktiven Vulkanen führten. Diese vereinzelt stehenden, dem bisherigen Gebirge aufgesetzten Vulkane überragen die Bergkette teils deutlich. Die Vulkane sind meist Schichtvulkane und bestehen aus Basalt-, Dazit- oder Andesitlava.

Die Vulkane wurden schon während ihres Wachstums durch Vergletscherung abgetragen. Die ältesten Vulkane der High Cascades sind am meisten durch Gletscher erodiert. Einige wie Three Fingered Jack und Mount Washington wurden durch Erosion bis auf die harten Schlote bzw. Lavapfropfen weitgehend abgetragen. Die aktiveren Vulkane wie der Mount Rainier, Mount Adams, Mount Hood, Mount Jefferson und South Sister behielten trotz Vergletscherung durch mehrere Eruptionen ihre vulkanische Form. Ironischerweise ist einer der ältesten Vulkane der High Cascades, der 1,4 Millionen Jahre alte Black Butte westlich von Sisters, wenig durch Gletscher erodiert, da er im Regen- und Schneeschatten der Kaskadenkette liegt und sich deshalb wenig Schnee und Eis auf ihm ablagern und ansammeln konnte.

Viele der Vulkane gelten als noch nicht erloschen und können, wie der Mount Hood oder der Mount Rainier, erneut ausbrechen. Die Vulkane fördern überwiegend gasreiche, saure und damit zähe Laven (Andesit, Rhyolith oder Dazit), was zu explosiven Ausbrüchen und zu pyroklastischen Strömen führt. Der letzte und bekannteste Vulkanausbruch war der Ausbruch des Mount St. Helens 1980.