Westjordanland

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Das Westjordanland (arab. aḍ-Ḍaffa al-Ġarbiyya, aḍ-Ḍiffa al-Ġarbiyya, hebr. haGada haMa'arawit), oft auch die West Bank (wörtlich Westufer), seltener Cisjordanien, in Israel offiziell Judäa und Samaria (hebr. Jehuda we-Schomron), ist ein Gebiet in Vorderasien westlich von Jordanien und östlich von Israel mit einer Fläche von etwa 5800 Quadratkilometern; davon sind rund 220 Quadratkilometer Wasser. Von den 2022 geschätzt rund 3 Millionen Bewohnern des Gebiets sind etwa 2,5 Millionen Palästinenser (Muslime, Christen und Samaritaner) und etwa 430.000 Juden, die in schätzungsweise 213 israelischen Siedlungen und ihren 132 Außenposten leben.

Das Gebiet ist in der Bibel als Siedlungsgebiet verschiedener kanaanitischer Völker bekannt, namentlich die Phönizier, die Samaritaner und die Hebräer. Letztere begründeten auch die Königreiche Israels und Judas. Im Lauf seiner mehrtausendjährigen Geschichte wurde das Gebiet oft erobert und besetzt; Teile davon gehörten zu den antiken Reichen Assurs, Ägyptens, Persiens und Roms sowie später zum Kalifat der Abbasiden, zum Osmanischen Reich und zum Britischen Weltreich.

Als Bestandteil des britischen Völkerbundsmandats für Palästina wurde das Westjordanland von der UN-Vollversammlung im Teilungsplan von 1947 dem zu gründenden arabischen Staat zugesprochen. Im Arabisch-Israelischen Krieg von 1948 wurde es von Jordanien besetzt und 1950 annektiert. Im Sechstagekrieg vom Juni 1967 wurde es von Israel erobert und steht seither unter israelischer Militärverwaltung, Ostjerusalem und Umgebung wurden dagegen von Israel 1980 – laut einer UN-Sicherheitsratsresolution völkerrechtswidrig – annektiert. Seit 1993 werden Teile des Westjordanlands, unter anderem die Städte Jericho, Nablus, Jenin, Tulkarem, Qalqilya, Ramallah, Bethlehem und 80% von Hebron, von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PNA) verwaltet. Es ist neben dem Gazastreifen Teil des Staates Palästina.