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* 6. Januar: Der [[ | * 6. Januar: Der [[NS-Staat|deutsche]] Reichsaußenminister [[Joachim von Ribbentrop]] konferiert in [[München]] mit seinem [[Geschichte Polens|polnischen]] Amtskollegen Oberst [[Józef Beck]] über die [[Freie Stadt Danzig|„Danzig-Frage“]]. | ||
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* 14. Februar: Das 35.000-Tonnen-Schlachtschiff ''[[Bismarck (Schiff, 1939)|Bismarck]]'' hat in Hamburg seinen Stapellauf. | * 14. Februar: Das 35.000-Tonnen-Schlachtschiff ''[[Bismarck (Schiff, 1939)|Bismarck]]'' hat in Hamburg seinen Stapellauf. | ||
* 1. März: Adolf Hitler erklärt den 9. November zum staatlichen Feiertag (''Gedenktag für die Bewegung'' – [[Hitler-Ludendorff-Putsch]]). Der Tod von 16 „[[Blutzeuge (Nationalsozialismus)|Blutzeugen]]“ bzw. ihre durch die Teilnahme am Putsch gezeigte Todesbereitschaft wird von der [[NS-Propaganda]] von 1924 bis 1945 thematisiert. | * 1. März: Adolf Hitler erklärt den 9. November zum staatlichen Feiertag (''Gedenktag für die Bewegung'' – [[Hitler-Ludendorff-Putsch]]). Der Tod von 16 „[[Blutzeuge (Nationalsozialismus)|Blutzeugen]]“ bzw. ihre durch die Teilnahme am Putsch gezeigte Todesbereitschaft wird von der [[Nationalsozialistische Propaganda|NS-Propaganda]] von 1924 bis 1945 thematisiert. | ||
'''1''' – [[Sudetenland|sudetendeutsche Gebiete]] werden dem Deutschen Reich angeschlossen (September/Oktober 1938);<br /> | '''1''' – [[Sudetenland|sudetendeutsche Gebiete]] werden dem Deutschen Reich angeschlossen (September/Oktober 1938);<br /> | ||
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* 27. April: Mit einem [[Memorandum]] kündigt das [[ | * 27. April: Mit einem [[Memorandum]] kündigt das [[NS-Staat|Deutsche Reich]] das [[Deutsch-britisches Flottenabkommen|deutsch-britische Flottenabkommen]] wegen behaupteter unfreundlicher Haltung des Vertragspartners. Jedoch wurde die Aufrüstung der Flotte im ''[[Z-Plan]]'' von [[Adolf Hitler]] drei Monate zuvor bereits gebilligt. | ||
* 28. April: Der [[Deutsch-polnischer Nichtangriffspakt|deutsch-polnische Nichtangriffspakt]] wird vom Deutschen Reich gekündigt, nachdem [[Zweite Polnische Republik|Polen]] das Verlangen nach einer [[Annexion]] [[Danzig]]s und einen [[Polnischer Korridor|Korridor]] nach [[Ostpreußen]] ablehnt. | * 28. April: Der [[Deutsch-polnischer Nichtangriffspakt|deutsch-polnische Nichtangriffspakt]] wird vom Deutschen Reich gekündigt, nachdem [[Zweite Polnische Republik|Polen]] das Verlangen nach einer [[Annexion]] [[Danzig]]s und einen [[Polnischer Korridor|Korridor]] nach [[Ostpreußen]] ablehnt. | ||
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* 21. Oktober: Adolf Hitler und Benito Mussolini schließen ein [[Option in Südtirol|Abkommen zur Umsiedlung]] der deutschen und der ladinischen Minderheit in [[Südtirol]]. | * 21. Oktober: Adolf Hitler und Benito Mussolini schließen ein [[Option in Südtirol|Abkommen zur Umsiedlung]] der deutschen und der ladinischen Minderheit in [[Südtirol]]. | ||
====== Innenpolitik ====== | |||
* 1. Januar: Das am 30. April 1938 beschlossene [[Jugendschutzgesetz (Deutschland)|Jugendschutzgesetz]] und die [[Arbeitszeitverordnung]] treten in Kraft. | |||
* 2. Januar: Der [[Postbank|Postsparkassendienst]] wird im gesamten Deutschen Reich eingeführt. | |||
* 17. Februar: Das [[Reichsarbeitsministerium]] erlässt die [[Stellplatzverordnung|Reichsgaragenordnung]]. | |||
* 1. April: [[Potsdam]] wird durch die Eingemeindung der ca. 30.000 Einwohner zählenden Stadt [[Babelsberg]] und anderer Orte zur [[Großstadt]]. | |||
===== Spanischer Bürgerkrieg ===== | |||
* In der Schlussphase des [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieges]] erobern die Truppen [[Francisco Franco]]s am 14. Januar [[Tarragona]], am 26. Januar die katalanische Hauptstadt [[Barcelona]] und am 4. Februar [[Girona]]. | |||
* 27. Februar: Großbritannien und Frankreich erkennen die [[Franquismus|Franco-Regierung]] offiziell an. | |||
* 17. März: Das franquistische Spanien unterzeichnet mit dem Regime des [[Estado Novo (Portugal)|Estado Novo]] in [[Geschichte Portugals|Portugal]] unter [[António de Oliveira Salazar]] den ''[[Bloco Ibérico]]'', einen Nichtangriffs- und Neutralitätspakt. | |||
* 28. März: Truppen des Generals [[Francisco Franco|Franco]] erobern [[Madrid]] mit Hilfe der ''[[Fünfte Kolonne|fünften Kolonne]]''. | |||
* 29. März: [[Valencia]] ergibt sich nach fast zweijähriger Belagerung den Faschisten. | |||
* 1. April: Francisco Franco verkündet in [[Burgos]] das Ende des [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkriegs]]. | |||
===== Weitere Ereignisse in Europa ===== | |||
* 1. Januar: [[Philipp Etter]] wird neuer Bundespräsident der [[Schweiz]]. | |||
* 24. März: Die nationalsozialistische ''Volksdeutsche Bewegung in Liechtenstein'' unter der Führung des Landesleiters Theodor Schädler versucht, einen Anschluss [[Geschichte Liechtensteins|des Fürstentums]] an Deutschland zu erzwingen. Der [[Liechtenstein in der Zeit des Nationalsozialismus#Anschlussputsch 1939|Anschlussputsch]] scheitert, 36 der über 100 Putschteilnehmer fliehen nach Feldkirch. 76 Menschen werden später einvernommen und gegen rund 50 wird Anklage erhoben. Aus Angst vor der Deutschen Macht werden die Anführer des Putschs im Dezember aus der Untersuchungshaft entlassen und des Landes verwiesen. In der Putschnacht fliehen fast alle dort lebenden Juden in die Schweiz, kehren aber in den darauffolgenden Tagen wieder zurück. In den Tagen nach dem Ereignis startet die ''Heimattreue Vereinigung Liechtenstein'' eine Unterschriftenaktion zur Bekräftigung der liechtensteinischen Unabhängigkeit, verbunden mit einem Bekenntnis zum Fürstenhaus und zur wirtschaftlichen und politischen Orientierung an der Schweiz. Diese wird von 95,4 % aller Stimmberechtigten unterzeichnet. | |||
* 5. April: Der französische Staatspräsident [[Albert Lebrun]] wird durch die Nationalversammlung für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. | |||
* 29. Juni: Das Parlament der seit September 1938 bestehenden [[Republik Hatay]] beschließt die Vereinigung mit der Türkei. Sie wird an die Türkei angegliedert und – ergänzt um die türkischen Distrikte Erzin, Dörtyol und Hassa – zur türkischen [[Hatay (Provinz)|Provinz Hatay]] geformt. | |||
* 26. August: Mit dem ''[[Sporazum]]'' (''Übereinkunft'') zwischen der [[Geschichte Jugoslawiens|jugoslawischen]] Regierung unter Premierminister [[Dragiša Cvetković]] und der kroatischen Opposition unter [[Vladko Maček]], dem Führer der [[Kroatische Bauernpartei|Kroatischen Bauernpartei]], erhält die [[Banovina Hrvatska]] Autonomie innerhalb des [[Königreich Jugoslawien|Königreichs Jugoslawien]]. | |||
[[Kategorie:Jahr]] | [[Kategorie:Jahr]] |
Aktuelle Version vom 23. Oktober 2023, 04:02 Uhr
Ereignisse[Bearbeiten]
Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten]
Europa vor dem Krieg[Bearbeiten]
Das Deutsche Reich und seine Expansionspolitik[Bearbeiten]
Kriegsvorbereitungen[Bearbeiten]
- 1. Januar: Das im Vorjahr eingeführte Pflichtjahr für arbeitslose, ledige, weibliche Jugendliche unter 25 Jahren wird ausgeweitet.
- 6. Januar: Der deutsche Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop konferiert in München mit seinem polnischen Amtskollegen Oberst Józef Beck über die „Danzig-Frage“.
- 13. Januar: Ungarn tritt dem Antikominternpakt bei.
- 27. Januar: Hitler setzt den Flottenrüstungsplan „Z-Plan“ in Kraft.
- 14. Februar: Das 35.000-Tonnen-Schlachtschiff Bismarck hat in Hamburg seinen Stapellauf.
- 1. März: Adolf Hitler erklärt den 9. November zum staatlichen Feiertag (Gedenktag für die Bewegung – Hitler-Ludendorff-Putsch). Der Tod von 16 „Blutzeugen“ bzw. ihre durch die Teilnahme am Putsch gezeigte Todesbereitschaft wird von der NS-Propaganda von 1924 bis 1945 thematisiert.
1 – sudetendeutsche Gebiete werden dem Deutschen Reich angeschlossen (September/Oktober 1938);
2 – Polen besetzt Gebiete in Teschen (Oktober 1938);
3 – Ungarn besetzt Grenzgebiete teils ungarischer Ethnie (November 1938) sowie
4 – die ruthenischsprachige Karpatoukraine (März 1939);
5 – im März 1939 wird die „Rest-Tschechei“ von Deutschland faktisch annektiert und zum Protektorat Böhmen und Mähren erklärt;
6 – von der Tschechoslowakei bleibt nur der deutsche Satellitenstaat Slowakei.
- 14. März: Auf Druck des nationalsozialistischen Deutschen Reichs erklärt sich die Slowakei unter Jozef Tiso für unabhängig von der Tschechoslowakei.
- 15. März: Mit dem Einmarsch deutscher Truppen in die Tschecho-Slowakische Republik erfolgt die Zerschlagung der Tschechoslowakei, Hitler reist nach Prag und verbringt die Nacht auf dem Hradschin.
- 15. März: Nach der Unabhängigkeitserklärung der Slowakei und der Zerschlagung der Rest-Tschechei durch Deutschland erklärt die Karpatenukraine ihre Unabhängigkeit, wird jedoch im Widerspruch zum Wiener Schiedsspruch noch am selben Tag von Ungarn annektiert.
- 16. März: Der Erlass über die Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren wird in Prag durch Hitler unterzeichnet; zum Reichsprotektor wird Konstantin von Neurath ernannt.
- 20. März: Die USA protestieren in Berlin gegen die Annexion Böhmens und Mährens.
- 21. März: Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop verlangt in Berlin vom polnischen Botschafter Józef Lipski die „Rückgabe“ Danzigs.
- 22./23. März: Einem deutschen Ultimatum Folge leistend unterzeichnet Litauens Regierung in der Nacht einen Staatsvertrag zur Übergabe des Memellandes an das Deutsche Reich.
- 23. März: Staatsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Slowakei
- 23. März: Polen ordnet eine umfassende Teilmobilmachung seiner Streitkräfte an, Polens Außenminister, Oberst Józef Beck, bittet Großbritannien um den Abschluss eines Beistandspakts.
- 26. März: Polens Botschafter in Berlin, Józef Lipski, teilt Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop die Weigerung seiner Regierung zur Gewährung exterritorialer Zugangswege nach Danzig mit.
- 27. März: In Danzig wird für die Schutz- und Landespolizei und die NS-Organisationen der Alarmzustand angeordnet.
- 31. März: Der britische Premierminister Neville Chamberlain verkündet eine britisch-französische Garantie für Polen.
- 3. April: Führerweisung Hitlers: Angriffskrieg gegen Polen (Fall Weiß)
- 7. April: Das faschistische Italien beginnt mit der Annexion des Königreichs Albanien. Der kurze Feldzug ist bis zum 12. April abgeschlossen. Der albanische König Zogu I. flieht nach Griechenland.
- 15. April: Der Reichsgau Sudetenland wird gebildet.
- 21. April: Die acht ehemaligen österreichischen Bundesländer werden durch Gesetz zu Reichsgauen umgebildet.
- 27. April: Mit einem Memorandum kündigt das Deutsche Reich das deutsch-britische Flottenabkommen wegen behaupteter unfreundlicher Haltung des Vertragspartners. Jedoch wurde die Aufrüstung der Flotte im Z-Plan von Adolf Hitler drei Monate zuvor bereits gebilligt.
- 28. April: Der deutsch-polnische Nichtangriffspakt wird vom Deutschen Reich gekündigt, nachdem Polen das Verlangen nach einer Annexion Danzigs und einen Korridor nach Ostpreußen ablehnt.
- 28. April: Kündigung des deutsch-britischen Flottenabkommens
- 3. bis 9. Mai: Adolf Hitler ist auf Staatsbesuch in Italien.
- 21. Mai: Die Nationalsozialisten verleihen erstmals das mit kleinen Vorteilen verbundene Mutterkreuz. Sie versprechen sich von diesem Verdienstorden eine höhere Gebärfreudigkeit.
- 31. Mai: Die Unterzeichnung des deutsch-dänischen Nichtangriffspaktes erfolgt in Berlin.
- 7. Juni: Estland und Lettland schließen einen Nichtangriffsvertrag mit Deutschland.
- 19. August: Die Seekriegsleitung entsendet 14 U-Boote in den Nordatlantik in Wartepositionen. Aus Kiel laufen aus: U 45, U 46, U 47, U 48 und U 52, aus Wilhelmshaven: U 28, U 29, U 33, U 34, U 37, U 38, U 39, U 40 und U 41.
- 21. August: Panzerschiff Admiral Graf Spee läuft aus Wilhelmshaven aus, um eine befohlene Warteposition im Südatlantik anzusteuern.
- 23. August: Auf Beschluss des Danziger Senats wird der Gauleiter von Danzig Albert Forster als Staatsoberhaupt der Freien Stadt Danzig eingesetzt.
- 23. August: Britische Handelsschiffe werden angewiesen, keine deutschen Häfen mehr anzulaufen.
- 24. August: Deutschland und die Sowjetunion schließen einen Nichtangriffspakt mit geheimem Zusatzprotokoll zur Teilung Polens.
- 25. August: Das deutsche Linienschiff SMS Schleswig-Holstein trifft in Danzig ein. Die von ihr am 1. September dort begonnene Beschießung der Westerplatte gilt als der Beginn des Zweiten Weltkrieges.
- 30. August: Der Ministerrat für die Reichsverteidigung wird geschaffen.
Diskriminierungs- und Unterdrückungspolitik[Bearbeiten]
- 1. Januar: Die Namensänderungsverordnung für Juden im Deutschen Reich tritt in Kraft.
- 31. Januar: Durch eine Verordnung zum Reichsbürgergesetz erlöschen die Approbationen für jüdische Apotheker, Zahnärzte und Tierärzte.
- 31. Januar: In einer Rede im Reichstag kündigt Adolf Hitler im Falle eines neuen Weltkrieges die „Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ an.
- 31. Januar: Die letzten Ausgaben der – bereits 1938 enteigneten und „arisierten“ – auflagenstarken österreichischen Tageszeitungen Neues Wiener Journal und Neue Freie Presse erscheinen. Sie werden vom NS-Regime mit dem der Ostmärkischen Zeitungsverlagsgesellschaft einverleibten Neuen Wiener Tagblatt verschmolzen.
- 22. Februar: Reichsverkehrsminister Julius Dorpmüller verfügt die Einziehung der Führerscheine, Fahrzeugscheine und Anhängerscheine, die auf Juden ausgestellt sind.
- 30. März: Im Memeler Dampfboot wird eine Verordnung über die Anmeldung jüdischen Eigentums veröffentlicht. Die etwa 500 in Memel lebenden Juden müssen bis zum 31. Mai ihren Schmuck abgeben.
- 30. April: In Deutschland tritt das Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden in Kraft. Es hebt den Mieterschutz für Juden auf und leitet den Ghettoisierungsprozess ein. Deutsche Juden müssen ihre Wohnungen verlassen und werden in „Judenhäusern“ konzentriert.
- 17. Mai: Mit der Volkszählung im Deutschen Reich hoffen der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS und die Geheime Staatspolizei unter anderem, Datenmaterial für eine Judenkartei zu erhalten.
- 18. Mai: Im NS-Staat werden die ersten 900 inhaftierten Frauen aus dem KZ Lichtenburg in das neu errichtete KZ Ravensbrück verlegt.
- Mai/Juni: Irrfahrt der St. Louis
- 26. Juni: Das Institut zur Erforschung der Judenfrage wird in Frankfurt am Main gegründet.
- 4. Juli: Im Deutschen Reich wird die Diskriminierung von Juden mit der Schaffung der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland fortgesetzt.
- 5. September: Im Deutschen Reich wird eine Verordnung gegen Volksschädlinge erlassen.
- 21. Oktober: Adolf Hitler und Benito Mussolini schließen ein Abkommen zur Umsiedlung der deutschen und der ladinischen Minderheit in Südtirol.
Innenpolitik[Bearbeiten]
- 1. Januar: Das am 30. April 1938 beschlossene Jugendschutzgesetz und die Arbeitszeitverordnung treten in Kraft.
- 2. Januar: Der Postsparkassendienst wird im gesamten Deutschen Reich eingeführt.
- 17. Februar: Das Reichsarbeitsministerium erlässt die Reichsgaragenordnung.
- 1. April: Potsdam wird durch die Eingemeindung der ca. 30.000 Einwohner zählenden Stadt Babelsberg und anderer Orte zur Großstadt.
Spanischer Bürgerkrieg[Bearbeiten]
- In der Schlussphase des Spanischen Bürgerkrieges erobern die Truppen Francisco Francos am 14. Januar Tarragona, am 26. Januar die katalanische Hauptstadt Barcelona und am 4. Februar Girona.
- 27. Februar: Großbritannien und Frankreich erkennen die Franco-Regierung offiziell an.
- 17. März: Das franquistische Spanien unterzeichnet mit dem Regime des Estado Novo in Portugal unter António de Oliveira Salazar den Bloco Ibérico, einen Nichtangriffs- und Neutralitätspakt.
- 28. März: Truppen des Generals Franco erobern Madrid mit Hilfe der fünften Kolonne.
- 29. März: Valencia ergibt sich nach fast zweijähriger Belagerung den Faschisten.
- 1. April: Francisco Franco verkündet in Burgos das Ende des Spanischen Bürgerkriegs.
Weitere Ereignisse in Europa[Bearbeiten]
- 1. Januar: Philipp Etter wird neuer Bundespräsident der Schweiz.
- 24. März: Die nationalsozialistische Volksdeutsche Bewegung in Liechtenstein unter der Führung des Landesleiters Theodor Schädler versucht, einen Anschluss des Fürstentums an Deutschland zu erzwingen. Der Anschlussputsch scheitert, 36 der über 100 Putschteilnehmer fliehen nach Feldkirch. 76 Menschen werden später einvernommen und gegen rund 50 wird Anklage erhoben. Aus Angst vor der Deutschen Macht werden die Anführer des Putschs im Dezember aus der Untersuchungshaft entlassen und des Landes verwiesen. In der Putschnacht fliehen fast alle dort lebenden Juden in die Schweiz, kehren aber in den darauffolgenden Tagen wieder zurück. In den Tagen nach dem Ereignis startet die Heimattreue Vereinigung Liechtenstein eine Unterschriftenaktion zur Bekräftigung der liechtensteinischen Unabhängigkeit, verbunden mit einem Bekenntnis zum Fürstenhaus und zur wirtschaftlichen und politischen Orientierung an der Schweiz. Diese wird von 95,4 % aller Stimmberechtigten unterzeichnet.
- 5. April: Der französische Staatspräsident Albert Lebrun wird durch die Nationalversammlung für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
- 29. Juni: Das Parlament der seit September 1938 bestehenden Republik Hatay beschließt die Vereinigung mit der Türkei. Sie wird an die Türkei angegliedert und – ergänzt um die türkischen Distrikte Erzin, Dörtyol und Hassa – zur türkischen Provinz Hatay geformt.
- 26. August: Mit dem Sporazum (Übereinkunft) zwischen der jugoslawischen Regierung unter Premierminister Dragiša Cvetković und der kroatischen Opposition unter Vladko Maček, dem Führer der Kroatischen Bauernpartei, erhält die Banovina Hrvatska Autonomie innerhalb des Königreichs Jugoslawien.