Erster Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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Beim Attentat von Sarajevo wurden der österreichische Thronfolger Erzherzog [[Franz Ferdinand von Österreich-Este|Franz Ferdinand]] und seine Gemahlin [[Sophie Chotek von Chotkowa|Sophie Chotek]], Herzogin von Hohenberg, von [[Gavrilo Princip]], einem Mitglied der revolutionären Untergrundorganisation [[Mlada Bosna]], ermordet, die in Verbindung mit offiziellen Stellen [[Serbien|Serbiens]] stand oder gebracht wurde. Hauptmotiv war die angestrebte „Befreiung“ [[Bosnien und Herzegowina|Bosnien-Herzegowinas]] von der österreich-ungarischen Herrschaft mit dem Ziel einer Einigung der [[Südslawen]] unter Führung [[Serbien|Serbiens]].
Beim Attentat von Sarajevo wurden der österreichische Thronfolger Erzherzog [[Franz Ferdinand von Österreich-Este|Franz Ferdinand]] und seine Gemahlin [[Sophie Chotek von Chotkowa|Sophie Chotek]], Herzogin von Hohenberg, von [[Gavrilo Princip]], einem Mitglied der revolutionären Untergrundorganisation [[Mlada Bosna]], ermordet, die in Verbindung mit offiziellen Stellen [[Serbien|Serbiens]] stand oder gebracht wurde. Hauptmotiv war die angestrebte „Befreiung“ [[Bosnien und Herzegowina|Bosnien-Herzegowinas]] von der österreich-ungarischen Herrschaft mit dem Ziel einer Einigung der [[Südslawen]] unter Führung [[Serbien|Serbiens]].
Für ein Vorgehen gegen Serbien suchte Österreich die Rückendeckung des Deutschen Kaiserreichs (Mission Hoyos), da mit einem Eingreifen Russlands als Schutzmacht gerechnet werden musste. Kaiser Wilhelm II. und Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg sagten Österreich-Ungarn Anfang Juli ihre bedingungslose Unterstützung zu. Mit der Ausstellung dieses sogenannten Blankoschecks begann die Julikrise. Am 23. Juli forderte Österreich-Ungarn ultimativ von Serbien eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28. Juni unter Beteiligung von K.-u.-k.-Organen. Dies lehnte die serbische Regierung, bestärkt durch Russlands Zusage militärischer Unterstützung im Konfliktfall, als unannehmbare Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab. Russlands vom panslawistischen Motiv mitbestimmte Haltung wurde im Zuge des französischen Staatsbesuches in St. Petersburg (20. bis 23. Juli) wiederum durch Frankreich unterstützt, das in Bekräftigung der Französisch-Russischen Allianz den Russen für den Kriegsfall mit Deutschland Unterstützung garantierte. Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg.
Österreich suchte gegen das Vorgehen gegen [[Serbien]] Rückendeckung des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreichs]] ([[Mission Hoyos]]), da man mit dem Eingriff [[Russland|Russlands]] als [[Schutzmacht]] rechnete. [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] und Reichskanzler [[Theobald von Bethmann Hollweg]] sagten Österreich-Ungarn Anfang Juli die bedingungslose Unterstützung zu. Mit der Ausstellung dieses sogenannten Blankoschecks begann die Julikrise. Am 23.07. stellte Österreich-Ungarn ein Ultimatum, eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28.06. unter Beteiligung von [[Kaiserlich und königlich|K.-u.-k.]]-Organen. Die serbische Regierung lehnte dies, bestärkt durch Russlands Zusage militärischer Unterstützung im Konfliktfall, als unannehmbare Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab. Die vom panslawistische Motiv mitbestimmte Haltung Russlands wurde im Zuge des französischen Staatsbesuches in [[St. Petersburg]] (20.-23.07) von [[Frankreich]] unterstützt, das in Bekräftigung der [[Französisch-Russische Allianz|Französisch-Russischen Allianz]] den Russen für den Kriegsfall mit Deutschland Unterstützung garantierte. Am 28.07. erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg.


[[Kategorie:Zeitgeschichte]]
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Version vom 21. April 2023, 04:40 Uhr

Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in Europa, Vorderasien, Afrika, Ostasien und auf den Ozeanen geführt. Ca. 17 Millionen Menschen verloren ihr Leben. Am 28.07.1914 bgeann er mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien, vorausgegangen war das Attentat von Sarajevo und die dadurch ausgelöste Julikrise. Am 11.11.1918 endete der Konflikt mit dem Waffenstillstand von Compiègne, der gleichbedeutend mit dem Sieg der aus der Triple-Entente hervorgegangenen Kriegskoalition war. Die wichtigste Kriegsbeteiligten waren das Deutsche Kaiserreich, Österreich-Ungarn, das Osmanische Reich und Bulgarien einerseits, sowie Frankreich, Großbritannien und sein Britisches Weltreich, Russland, Serbien, Belgien, Italien, Rumänien, Japan und die USA andererseits. 40 Staaten waren an dem bis dahin umfassendsten Krieg der Geschichte beteiligt. Insgesamt standen ca. 70 Millionen Menschen unter Waffen.

Beim Attentat von Sarajevo wurden der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg, von Gavrilo Princip, einem Mitglied der revolutionären Untergrundorganisation Mlada Bosna, ermordet, die in Verbindung mit offiziellen Stellen Serbiens stand oder gebracht wurde. Hauptmotiv war die angestrebte „Befreiung“ Bosnien-Herzegowinas von der österreich-ungarischen Herrschaft mit dem Ziel einer Einigung der Südslawen unter Führung Serbiens.


Für ein Vorgehen gegen Serbien suchte Österreich die Rückendeckung des Deutschen Kaiserreichs (Mission Hoyos), da mit einem Eingreifen Russlands als Schutzmacht gerechnet werden musste. Kaiser Wilhelm II. und Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg sagten Österreich-Ungarn Anfang Juli ihre bedingungslose Unterstützung zu. Mit der Ausstellung dieses sogenannten Blankoschecks begann die Julikrise. Am 23. Juli forderte Österreich-Ungarn ultimativ von Serbien eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28. Juni unter Beteiligung von K.-u.-k.-Organen. Dies lehnte die serbische Regierung, bestärkt durch Russlands Zusage militärischer Unterstützung im Konfliktfall, als unannehmbare Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab. Russlands vom panslawistischen Motiv mitbestimmte Haltung wurde im Zuge des französischen Staatsbesuches in St. Petersburg (20. bis 23. Juli) wiederum durch Frankreich unterstützt, das in Bekräftigung der Französisch-Russischen Allianz den Russen für den Kriegsfall mit Deutschland Unterstützung garantierte. Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg.

Österreich suchte gegen das Vorgehen gegen Serbien Rückendeckung des Deutschen Kaiserreichs (Mission Hoyos), da man mit dem Eingriff Russlands als Schutzmacht rechnete. Wilhelm II. und Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg sagten Österreich-Ungarn Anfang Juli die bedingungslose Unterstützung zu. Mit der Ausstellung dieses sogenannten Blankoschecks begann die Julikrise. Am 23.07. stellte Österreich-Ungarn ein Ultimatum, eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28.06. unter Beteiligung von K.-u.-k.-Organen. Die serbische Regierung lehnte dies, bestärkt durch Russlands Zusage militärischer Unterstützung im Konfliktfall, als unannehmbare Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab. Die vom panslawistische Motiv mitbestimmte Haltung Russlands wurde im Zuge des französischen Staatsbesuches in St. Petersburg (20.-23.07) von Frankreich unterstützt, das in Bekräftigung der Französisch-Russischen Allianz den Russen für den Kriegsfall mit Deutschland Unterstützung garantierte. Am 28.07. erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg.