Geschichte Dänemarks

Aus Twilight-Line Medien

Die Geschichte Dänemarks umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet Dänemarks von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Die ältesten Spuren einer vorgeschichtlichen Besiedlung stammen aus der Steinzeit. Zwischen 400 und 500 besiedeln die Jüten gemeinsam mit den Sachsen, den Angeln und den Friesen über die Nordsee Britannien, nachdem sich die römische Besatzung von dort zurückgezogen hatte. Die Vorfahren der heutigen Dänen kamen im 6. Jahrhundert aus dem heutigen Südschweden nach Jütland und einigen westlichen Ostseeinseln. Dort vermischten sie sich mit anderen germanischen Stämmen, die sich bereits früher dort niedergelassen hatten, oder verdrängten diese.

Die vereinzelt entstandenen Königreiche vereinte Gorm der Alte erstmals im 10. Jahrhundert. Bis 1035 eroberten die Dänen weite Teile der britischen Inseln, Norwegens und Südjütlands und schufen unter Knut dem Großen ein Nordseereich. In dieser Zeit wurden sie zusammen mit den Schweden und Norwegern als Wikinger bezeichnet. Das Ende der Wikingerepoche kennzeichnet die Schlacht von Stamford Bridge bzw. die Zerstörung Haithabus im Jahr 1066. Damit verkleinerte sich das dänische Herrschaftsgebiet. In der Waldemarzeit (11571241) erlebte Dänemark erhebliche Wirren. Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts konnten die Dänen ihr Reich in Richtung Osten und Süden (südlichen Ostseeküste) erheblich ausbauen. Unter der Königin Margrete vereinten sich Dänemark, Norwegen und Schweden unter dänischer Vorherrschaft 1380 zur Kalmarer Union. Erik VII. von Pommern machte Kopenhagen zur Hauptstadt Dänemarks. Schweden erlangte 1523 wieder seine Unabhängigkeit, die das Ende der Kalmarer Union bedeutete. 1536 wurde Dänemark im Laufe der Reformation evangelisch-lutherisch.

Bis ins 17. Jahrhundert dominierten Auseinandersetzungen mit Schweden die Geschichte Dänemarks, da beide Königreiche um die Vorherrschaft in Skandinavien und im Ostseeraum rangen. Schonen, Blekinge und Halland gehörten zunächst zu Dänemark und fielen 1658 an Schweden, Bornholm kam jedoch 1660 wieder zu Dänemark. Nach einem Staatsstreich des dänischen Königs wurde 1665 der Absolutismus eingeführt. Es folgten Reformen zur Verbesserung von Verwaltung und Verteidigung. 1700 bis 1720 führten Dänemark, Sachsen-Polen und Russland den Großen Nordischen Krieg, der Schwedens Macht einschränkte. In den Napoleonischen Kriegen wurde Kopenhagen 1807 größtenteils zerstört. Diese Belastungen mündeten 1813 in einen Staatsbankrott. Nach Napoleons Niederlage 1814 musste Dänemark Helgoland an Großbritannien und Norwegen an Schweden abtreten. Island (bis 1944), die Färöer, Grönland und Dänisch-Westindien (bis 1917) verblieben bei Dänemark.

Unter Christian VII. setzte die Industrialisierung ein; 1847 fuhr in Dänemark die erste Eisenbahn. Frederik VII. schaffte 1848 den Absolutismus ab und erklärte Dänemark zu einer konstitutionellen Monarchie. Von 1848 bis 1851 sowie im Jahr 1864 führte Dänemark die Deutsch-Dänischen Kriege, die mit dem Verlust der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg endeten.

Im Ersten Weltkrieg blieb Dänemark neutral; nach einer Volksabstimmung kam Nordschleswig zu Dänemark. Im Zweiten Weltkrieg wurde Dänemark 1940 trotz eines Nichtangriffspaktes von deutschen Truppen besetzt. 1945 wurde Dänemark Gründungsmitglied der UNO und trat 1973 der EWG bei. 1992 stimmte Dänemark, obwohl es Teil der EG und später der EU geworden ist, gegen die Maastrichter Verträge.