John Quincy Adams

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John Quincy Adams (* 11.07.1767 in Braintree (heute: Quincy), Norfolk County, Province of Massachusetts Bay; † 23.02.1848 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Politiker und Diplomat sowie der sechste Präsident der Vereinigten Staaten vom 04.03.1825 bis zum 04.03.1829. Er war Mitglied der bekannten Familie Adams. Sein Vater John Adams war der zweite Präsident des Landes.

Leben bis zur Präsidentschaft[Bearbeiten]

John Quincy Adams war wie sein Vater begeisterter Unitarier. Er begleitete ihn auf seinen diplomatischen Missionen 1778 und 1780 in das Königreich Frankreich und in die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen. Adams eignete sich dabei exzellente Französischkenntnisse an, weshalb er den Gesandten Francis Dana, der diese Sprache kaum beherrschte, im Juli 1781 als Privatsekretär nach St. Petersburg an den Hof von Katharina der Großen begleitete. Vor seiner zweiten Abreise nach Europa hatte ihn sein Vater aufgefordert, ein Tagebuch zu führen, dessen erster Eintrag auf den 12. November 1779 datiert. Anfangs führte er es nur sehr unregelmäßig, aber mit den Jahren wurde es zu einer täglichen Routine. Es ist als historische Quelle von unschätzbarem Wert und ist in nahezu jedem Werk zur amerikanischen Geschichte über die Epoche vor dem Sezessionskrieg als Referenz aufgeführt.

Er schloss sein an der Universität Leiden begonnenes Studium der Rechtswissenschaften 1787 an der Harvard University in Cambridge ab. Als Rechtsanwalt praktizierte er zunächst in Boston. 1794 wurde er zum Gesandten in den Niederlanden berufen, 1796 war er Gesandter in Portugal und 1797 in Preußen. Am 26. Juli 1797 heiratete er Louisa Catherine Johnson, die 22-jährige Tochter des amerikanischen Konsuls in London. Seine Eltern hatten sich anfangs gegen diese Verbindung ausgesprochen, da sie eine nicht in den Vereinigten Staaten geborene Ehefrau als Gefahr für seine politischen Ambitionen betrachtet hatten. 1797 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Während seiner Tätigkeit in Berlin unternahm er im Jahr 1800/01 mit seiner Frau eine ausgedehnte Reise durch die preußische Provinz Schlesien, die ihn literarisch sehr inspirierte und in mehreren Briefen an seinen Bruder Thomas ihren Ausdruck fand. Dieser sorgte für ihre Veröffentlichung einige Zeit später. Die Letters on Silesia: Written during a tour through that country in the years 1800, 1801 wurden ins Deutsche und Französische übersetzt. 1802 wurde Adams in den Senat von Massachusetts gewählt und kandidierte erfolglos für das US-Repräsentantenhaus. Seit 1818 war er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society.

Adams wurde 1803 als Föderalist in den Senat gewählt und trat 1808, ein halbes Jahr, nachdem er mit den Föderalisten gebrochen hatte, von seinem Amt zurück. Von 1809 bis 1814 war er Gesandter in Russland und 1814 gehörte er der Kommission an, die den Friedensvertrag von Gent zwischen den USA und Großbritannien aushandelte. Von 1815 bis 1817 war er amerikanischer Gesandter in Großbritannien. Von 1817 bis 1825 war Adams Außenminister im Kabinett von Präsident James Monroe. In dieser Funktion handelte er unter anderem den Adams-Onís-Vertrag von 1819 mit Spanien aus, der die Grenzen der Vereinigten Staaten mit dem Vizekönigreich Neuspanien neu festlegte. Für die Vereinigten Staaten bedeutete dieser Vertrag, dass seine Territorialansprüche sich so weit über den Mississippi nach Westen ausdehnten, dass mit Ansprüchen auf das Oregon Country der Pazifische Ozean erreicht werden konnte. Adams erachtete diesen Vertrag als seinen größten Erfolg, denn er sah voraus, dass es von Oregon aus möglich sein würde, Handel mit dem Orient und den wirtschaftlichen Mächten im Pazifik zu betreiben.