1956
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Im Jahr 1956 leitet Nikita Chruschtschow in der Sowjetunion die Entstalinisierung ein. Die Demonstrationen in Tiflis, der Posener Aufstand und der Ungarnaufstand werden infolge der sowjetischen Kontrolle des Ostblocks allesamt blutig niedergeschlagen.
Die drei nordafrikanischen Staaten Marokko, Tunesien und Sudan erhalten ihre Unabhängigkeit.
Mit dem Aufbau der Bundeswehr und der NVA beginnt die Wiederaufrüstung der beiden deutschen Staaten.
Ereignisse[Bearbeiten]
Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten]
- 1. Januar: Markus Feldmann wird Bundespräsident der Schweiz
- 1. Januar: In Ottawa, Kanada, wird das Gebäude der sowjetischen Botschaft durch einen Brand völlig zerstört.
- 1. Januar: Der freie Verkauf von Kirchenzeitungen in der DDR wird verboten.
- 1. Januar: Der Sudan erlangt seine Unabhängigkeit von Großbritannien und Ägypten
- 2. Januar: Mit dem Einrücken von ca. 1500 Freiwilligen beginnt der Aufbau der Bundeswehr als westdeutsche Nachkriegs-Streitkraft.
- 5. Februar: Eröffnung des Stuttgarter Fernsehturms
- 8. Februar: Kulturabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien, in Kraft seit dem 9. Dezember 1957.
- 18. Februar: Afghanistan unterzeichnet ein neues Wirtschaftshilfeabkommen mit den USA.
- 24. Februar: In der Sowjetunion billigt der XX. Parteitag der KPdSU die von Parteichef Nikita Chruschtschow verfolgte außenpolitische Linie, durch friedliche Koexistenz der Systeme die Entscheidung zwischen Kapitalismus und Sozialismus zu suchen; am folgenden Tag kritisiert Chruschtschow in seiner Geheimrede offen die Verbrechen der Stalinära und leitet damit die Entstalinisierung ein.
- 1. März: Gründung der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA)
- 2. März: Marokko erlangt seine Unabhängigkeit von Frankreich.
- 9. März: Niederschlagung antisowjetischer Demonstrationen in Tiflis durch die sowjetische Armee.
- 20. März: Tunesien erlangt seine Unabhängigkeit von Frankreich.
- 23. März: Pakistan erklärt sich zur Islamischen Republik.
- 13. Mai: Nationalratswahl in Österreich: ÖVP mit Bundeskanzler Raab stimmenstärkste Partei.
- 16. April: Österreich tritt dem Europarat bei.
- 16. April: In der Bundesrepublik Deutschland wird die Arbeitslosenhilfe eingeführt.
- 17. April: In ihrer Zeitung teilt die Kominform in Bukarest die Auflösung ihrer von kommunistischen Parteien getragenen Organisation mit.
- 17. Mai: Kulturabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Griechenland, in Kraft seit dem 16. Juni 1957
- 17. Mai: Bulgarien wird Mitglied in der UNESCO
- 29. Mai: Kulturabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Norwegen. In Kraft seit dem 9. März 1957
- 9. Juni: Das Wehrpflichtgesetz wird vom Deutschen Bundestag verabschiedet.
- 28. Juni: Posener Aufstand in Polen
- 7. Juli: Der Deutsche Bundestag entscheidet sich für die Einführung der Wehrpflicht.
- 26. Juli: Ägypten verstaatlicht den Suezkanal und löst damit die Sueskrise aus
- 27. Juli: Rumänien wird Mitglied in der UNESCO.
- 1. August: Belgien führt – als letztes europäisches Land – die Führerschein-Pflicht ein.
- 9. August: In Südafrika demonstrieren 20.000 Frauen verschiedener ethnischer Herkunft und aus allen Landesteilen gegen den Native Urban Areas Act vor den Union Buildings in Pretoria, dem Regierungssitz.
- 17. August: In der Bundesrepublik Deutschland wird die KPD als verfassungsfeindliche Partei eingestuft und verboten.
- 24. September: Kulturabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Belgien, in Kraft seit dem 22. März 1957
- 10. Oktober: Finnland wird Mitglied in der UNESCO.
- 23. Oktober: In Ungarn beginnt der Volksaufstand
- 25. Oktober: Adolf Hitler wird vom Amtsgericht Berchtesgaden amtlich für tot erklärt.
- 27. Oktober: Abschluss des Luxemburger Vertrages, der die Angliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland zum 1. Januar 1957 zum Inhalt hat sowie die Moselkanalisierung
- 30. Oktober: Ministerpräsident Imre Nagy gibt während des Ungarischen Volksaufstands das Ende des Einparteiensystems und die Auflösung der bisher machthabenden kommunistischen Partei der Ungarischen Werktätigen bekannt.
- 31. Oktober – 6. November: Britisch-französische Luftoffensive gegen Ägypten, gleichzeitig rücken israelische Truppen auf die Sinai-Halbinsel vor.
- 1. November: Ungarn erklärt unter der revolutionären Regierung Imre Nagys seinen Austritt aus dem Warschauer Pakt.
- 1. November: Mit dem States Reorganisation Act tritt die Neugliederung der indischen Bundesstaaten in Kraft
- 4. November: Sowjetische Panzer rücken in Ungarn ein und beginnen mit der gewaltsamen Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands.
- 6. November: US-Präsident Dwight D. Eisenhower wird mit über 57 % der Stimmen gegen seinen demokratischen Herausforderer Adlai Ewing Stevenson im Amt bestätigt.
- 12. November: Tunesien, Marokko und Sudan werden Mitglieder der Vereinten Nationen.
- 20. November: Kulturabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Chile, in Kraft seit dem 24. Mai 1959.
- 21. November: Per Jacobsson aus Schweden wird Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF).
- 22. November: Ungarns früherer Ministerpräsident Imre Nagy wird beim Verlassen der jugoslawischen Botschaft, in die er nach dem Scheitern des Volksaufstands geflüchtet war, mit seinen Begleitern – trotz Zusicherung von Straffreiheit durch seinen Nachfolger János Kádár – vom sowjetischen KGB verhaftet und nach Rumänien verschleppt.
- 2. Dezember: Kuba: Fidel Castro landet im Osten der Insel und beginnt seinen Guerillakrieg gegen den Diktator Fulgencio Batista.
- 5. Dezember: Das Bundesverfassungsgericht bestätigt im Lübeck-Urteil den ablehnenden Bescheid des Bundesministerium des Innern zu einem beantragten Volksbegehren über die Bildung eines deutschen Bundeslandes Freie und Hansestadt Lübeck.
- 18. Dezember: Japan wird Mitglied bei den Vereinten Nationen.
- 31. Dezember: Südafrika tritt aus der UNESCO aus.
Wirtschaft[Bearbeiten]
- 4. Februar: Die DDR-Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa nimmt ihren ersten Linienverkehr auf der Flugroute Berlin–Warschau auf.
- 31. März: Letztmals müssen in der Bundesrepublik Deutschland Steuermarken für das Notopfer Berlin auf Postsendungen geklebt werden. Das Aufkommen aus der nach der Berlin-Blockade eingeführten Notopfermarke sollte die wirtschaftliche Not West-Berlins verringern helfen.
- 29. April: Der Verlag Axel Springer AG gibt die erste Ausgabe der Sonntagszeitung Bild am Sonntag heraus.
- 17. Oktober: Das englische Kernkraftwerk Calder Hall wird als erste kommerziell genutzte Anlage von Königin Elisabeth II. feierlich eröffnet.
- 3. November: Der Bayerische Rundfunk strahlt den ersten Werbespot im deutschen Fernsehen aus. Für Persil werben die Schauspieler Beppo Brem und Liesl Karlstadt.
- 6. November: Am Sambesi wird mit dem Bau der Bogenstaumauer für die Kariba-Talsperre begonnen.
- 16. November: Beschluss des Schweizer Bundesrates zu sofortigem Sonntagsfahrverbot in der Schweiz 1956.
- 24. November: Mit der Jungfernfahrt eines in den Trumpf-Werken gebauten Prallluftschiffes setzt der Schokoladenhersteller seine Luftwerbung für Trumpf Schokolade in der Nachkriegszeit fort.
- 20. Dezember: Auf Anordnung der DDR-Regierung wird die Genex gegründet. Bürger der Bundesrepublik Deutschland können ihren Verwandten im anderen deutschen Teil Waren aus einem Geschenkkatalog zukommen lassen, die sie in D-Mark bezahlen. Die DDR eröffnet sich eine Devisenquelle.
- Die Nepal Rastra Bank, Zentralbank Nepals, wurde gegründet.